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Digitaler Katastrophenschutz-Kongress 2022

Zum Leitthema „Pandemie, Hochwasser, Energie: Die Krise als Dauerzustand?!“ fand am 8. und 9. Februar der Katastrophenschutz-Kongress im digitalen Format statt. Eröffnet wurde der Kongress durch die Rede des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesforschungsministerium, Dr. h.c. Thomas Sattelberger. Am gleichen Tag fand zudem das BMBF-Fachforum „Forschung für die zivile Sicherheit - Neue Ansätze für das Pandemie-Management“ statt, auf dem die drei Projekte AScore, RESPAN und LaBeCo ihre Forschungsergebnisse präsentierten.

Screenshot der Vortragenden
Die Vortragenden des Fachforums (von oben links): Dr. Wey und Dr. Klink (Moderation, PT Sicherheitsforschung), Prof. Gillert (TH Wildau), Dr. Kloke (BMBF), Prof. Timm (DFKI), Prof. Gerhold (FU Berlin). © VDI Technologiezentrum GmbH

Das Grußwort zur Eröffnung des Digitalen Katastrophenschutz-Kongresses 2022 hielt der neue Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. h.c. Thomas Sattelberger. Er verdeutlichte den Zuhörerinnen und Zuhörern, dass es enorme Verbesserungspotentiale bei der Katastrophenvorsorge gibt. Um Katastrophen zukünftig effizienter zu begegnen, muss die Resilienz jedes Einzelnen, die Resilienz von Kritischen Infrastrukturen sowie die Resilienz der gesamten Gesellschaft erhöht werden. Dazu müssen alle technischen und organisatorischen Potenziale ausgeschöpft werden. Wichtig ist dabei die Entwicklung und Einbindung von innovativen digitalen Lösungen, die aber auch schneller als bisher in der Praxis bei den Einsatz- und Rettungskräften ankommen müssen.

 

Neue Ansätze für das Pandemie-Management

 

Im Anschluss präsentierten sich auf dem BMBF-Fachforum „Forschung für die zivile Sicherheit - Neue Ansätze für das Pandemie-Management“ drei Projekte aus der Fördermaßnahme „Zivile Sicherheit - Corona-Pandemie“. Sie stellten ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und innovativen Lösungsansätze zur Prävention und Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Pandemielagen vor.

 

Zum Einstieg gab Frau Dr. Katharina Kloke vom BMBF-Referat „Zivile Sicherheitsforschung“ anhand aktueller Projektbeispiele einen Überblick über Forschungsthemen im Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung und die aktuellen Fördermöglichkeiten.

 

Professor Dr. Ingo Timm vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH stellte die Ergebnisse aus dem Projekt „Cockpit für regionales Pandemie-Management mit agentenbasierter Sozialsimulation“ (AScore) vor. In dem Vorhaben wurde ein System entwickelt, mit dem verschiedenste Szenarien rund um die Einschätzung und Bewältigung von Pandemielagen simuliert werden können. Das System kann kommunalen Entscheiderinnen und Entscheidern zukünftig dabei helfen, die Auswirkungen von Maßnahmen, wie beispielsweise Schulschließungen, auf das Infektionsgeschehen in einer bestimmten Region besser abzuschätzen.

 

Prof. Dr. Frank Gillert von der Technischen Hochschule Wildau stellte eine im Projekt „Analyse der Realisierung und Wirksamkeit von betrieblichen Pandemieplanungen vor dem Hintergrund der Corona-Krise“ (RESPAN) entwickelte Lösung vor, mit dem kleine und mittlere Unternehmen sowie Betreiber kritischer Infrastrukturen eine umfassende Bewertung ihrer vorhandenen Pandemieplanungen vornehmen können. Dieser sogenannte „Pandemieplan-Generator“ ist bereits online verfügbar. Damit können Unternehmen sowie Betreiber kritischer Infrastrukturen Pandemiepläne erstellen und an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.

 

Zum Abschluss zeigte Prof. Dr. Lars Gerhold von der Freien Universität Berlin ein „Psychosoziales Lagebild der Bevölkerung während der Corona-Pandemie“ (LaBeCo). Es zeigt auf, welche Ängste und Sorgen in der Bevölkerung in Verbindung mit der Corona-Krise bestehen und wie die Krisenbewältigung durch Politik und Einsatzkräfte in der Bevölkerung insgesamt eingeschätzt wird. Die Projektergebnisse machen beispielsweise auch deutlich, dass die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen (wie z. B. „Social Distancing“) negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in den verschiedensten Bevölkerungsgruppen haben, aber auch dass ein Anstieg verschiedenster Formen von Gewalt erkennbar ist. Es gibt jedoch auch positive Einflüsse, wie etwa eine stärker ausgeprägte Hilfsbereitschaft und soziale Unterstützung.

 

Moderiert wurde das Forum von Frau Dr. Karin Wey und Herrn Dr. Michael Klink vom Projektträger Sicherheitsforschung (VDI Technologiezentrum GmbH).

Online-Fachforum
8. Februar 2022, 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Forschung für die zivile Sicherheit - Neue Ansätze für das Pandemie-Management

Moderation: Dr. Karin Wey; Dr. Michael Klink; Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Vortrag:

Das Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung – Ziele, Inhalte und Teilnahmemöglichkeiten
Dr. Katharina Kloke; Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektvorträge:
Cockpit für regionales Pandemie-Management mit agentenbasierter Sozialsimulation“ (AScore)
Prof. Dr. Ingo Timm; Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

„Analyse der Realisierung und Wirksamkeit von betrieblichen Pandemieplanungen vor dem Hintergrund der Corona-Krise“ (RESPAN)
Prof. Dr. Frank Gillert; Technische Hochschule Wildau

„Psychosoziales Lagebild der Bevölkerung während der Corona-Pandemie“ (LaBeCo)
Prof. Dr. Lars Gerhold; Freie Universität Berlin