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Digitaler Katastrophenschutz-Kongress 2021

Am 23. und 24. März 2021 fand unter dem Leitmotiv „Digitaler Austausch in der Krise – Von der Forschung in die Praxis“ erstmalig der Digitale Katastrophenschutz-Kongress statt. Im Eröffnungsprogramm hielt BMBF-Staatssekretär Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas einen Vortrag.  Am 23. März fand zudem das Online-Forum „Forschung für die zivile Sicherheit: Neue Ansätze zur Pandemiebewältigung“ statt, auf dem die vom BMBF geförderten Projekte MoPlasDekon, HyFi-RTW und HUMAN+ ihre Forschungsergebnisse präsentierten. Ergänzend war das BMBF an beiden Tagen mit einem virtuellen Messestand vertreten, auf dem weitere Forschungsprojekte die Möglichkeit erhielten ihre Forschungsergebnisse online vorzustellen. 

Digitaler BMBF-Messestand
© VDI Technologiezentrum GmbH

Die aktuelle Corona-Pandemie hat gezeigt, wie innovative Forschungslösungen und wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beitragen können, Krisen erfolgreich zu bewältigen. Ebenso deutlich wurde, dass der zukünftige Katastrophenschutz zum Teil völlig neu und umfangreicher gedacht werden muss. Dass betrifft Themen wie Digitalisierung und die Stärkung staatlicher und kommunaler Vorsorgestrukturen ebenso wie Frage, wie ein beschleunigter Transfer von der Forschung in die Praxis gelingen kann.

Unter dem Leitmotiv „Digitaler Austausch in der Krise – Von der Forschung in die Praxis“ ist deshalb auf dem diesjährigen Katastrophenschutz-Kongress über die umfangreichen Entwicklungen und Herausforderungen in Bevölkerungs- und Katastrophenschutz diskutiert worden. Aufgrund der Pandemielage und dem aktuellen Infektionsgeschehen wurde der Kongress am 23. und 24. März 2021 komplett als Web-Konferenz ausgerichtet. Aus dem BMBF online zugeschaltet hat dabei Staatssekretär Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas am Eröffnungstag einen Vortrag gehalten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat auf der digitalen Konferenz ebenfalls wieder aktuelle Themen und Projekte aus dem Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ vorgestellt. Auf dem virtuellen BMBF-Stand sind Ergebnisse und Forschungsarbeiten aus den Projekten ACDC, CELIDON, Hip-MS (PDF, 94KB, Datei ist nicht barrierefrei), HoWa-innovativ, INNOVARU und TEBRAS (PDF, 83KB, Datei ist nicht barrierefrei) gezeigt worden. Die Bandbreite der digital präsentierten Forschungslösungen reichte dabei von verbesserten Detektions-, Ortungs- und Brandschutzsystemen, die dabei helfen, dass Gefahrstoffe und Brände fühzeitiger erkannt und Rettungkräfte beim Einsatz besser geschützt sind, bis hin zu neuartigen mobilfunkbasierten Messverfahren und digitalen Schadensinformationsmodellen mit der Hochwasserereignisse frühzeitiger vorhergesagt und damit verbundene Risiken und Gebäudeschäden genauer eingeschätzt werden können.

Am Eröffnungstag präsentierten sich im „Online-Forum: Forschung für die zivile Sicherheit: Neue Ansätze zur Pandemiebewältigung“ unter der Moderation von Dr. Sandra Muhle von der VDI Technologiezentrum GmbH zusätzlich drei weitere Projekte aus der zivilen Sicherheitsforschung, die mit ihren wissenschaftlichen Erkennnissen und entwickelten Lösungsansätzen bereits wichtige Beiträge zur Prävention und Bewältigung von Pandemielagen leisten:

Herr Prof. Schmitt-John von der Plasmatreat GmbH stellte in seiner Präsentation ein im Forschungsprojekt „Mobile Plasmatechnologie zur Abwehr biologischer Gefahren in Seuchengebieten (MoPlasDekon)“ entwickeltes mobiles Desinfektionsgerät vor. Mit diesen lassen sich pro Tag bis zu 2000 FFP2- und FFP3-Masken umweltfreundlich wiederaufbereiten. Die Desinfektionsmethode basiert dabei auf der Behandlung der Gegenstände mit kaltem Plasma, welches Bakterien und Viren restlos abtötet.

Frau Claudia Karl vom Malteser Rettungsdienst berichtete über erste Ergebnisse aus dem Projekt „ Nachhaltige Hygiene-Funktionen im Rettungswagen/-dienst (HyFi-RTW) (PDF, 120KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)“, in dem antiviral wirksame Nanosilberbeschichtungen für den Einsatz im medizinischen Berich entwickelt und getestet werden. Die Beschichtungen zeigen im Labor bis zu 99,9% Virenreduktion -  die Wirksamkeit der Beschichtung gegen das Coronavirus SarS-CoV-2 wird derzeit getestet. Sie sollen küftig von „Laien“ bspw. in Rettungswagen auf besonders beanspruchten Flächen, wie Liegeauflagen, Sitze, Gurte oder auf dem Bedienfeldern von Tabletts zur Einsatzdokumentation, aufgebracht werden können. Aktuell wird an der Langlebigkeit dieser Beschichtungen geforscht.

Herr Uwe Kippnich vom Bayerischen Roten Kreuz schließlich beschrieb in seinem Beitrag sehr anschaulich, wie ein im Rahmen des Projekt „ Echtzeit-Lagebild für effizientes Migrationsmanagement zur Gewährleistung humanitärer Sicherheits (HUMAN+) (PDF, 121KB, Datei ist nicht barrierefrei)“ entwickeltes Social-Media-Analysetool jetzt in der Corona-Krise erfolgreich von verschiedenen Krisenstäben in Deutschland, Österreich und Italien genutzt wird. Social-Media-Analysen können ein gewinnbringendes Instrument zur Vervollständigung des Lagebildes sein und für die Planung und Durchführung von Katastropheneinsätzen einen wichtigen Informationsvorsprung bedeuten. Dabei ist der Umgang mit dem Tool schnell erlernbar und kann von qualifizierten ehrenamtlichen Einsatzkräften eigenständig durchgeführt werden.

Online-Forum

23. März 2021, 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Forschung für die zivile Sicherheit: Neue Ansätze zur Pandemiebewältigung
Moderation und Einführung:
Dr. Sandra Muhle, Projektträger des Bundesministerium für Bildung und Forschung – Programm “Forschung für die zivile Sicherheit” (PDF, 422KB, Datei ist nicht barrierefrei), VDI Technologiezentrum GmbH

Vorträge:
Mobile Plasmatechnologie zur Abwehr biologischer Gefahren in Seuchengebieten (MoPlasDekon (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei)) – Prof. Dr. Thomas Schmitt-John (Plasmatreat GmbH)

Nachhaltige Hygiene-Funktionen im Rettungswagen/-dienst (HyFi-RTW) (PDF, 899KB, Datei ist nicht barrierefrei) – Claudia Karl (Malteser Rettungsdienst gemeinnützige GmbH)

Echtzeit-Lagebild für effizientes Migrationsmanagement zur Gewährleistung humanitärer Sicherheit (HUMAN+) (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei) – Uwe Kippnich (Bayerisches Rotes Kreuz)