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Ordnung im Chaos - Übergeordnete ad-hoc Lagebilder

Mittwoch, 8. Mai 2024, 11:00 - 12:30 Uhr

Raum: Grün

Moderation und Impuls: Dr. Monika Gähler, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

In der Session wurde über Möglichkeiten zur Datenerfassung und Bereitstellung gesprochen. Dabei stehen Lagebildinformationen im Fokus, die unterschiedlicher Herkunft sind und zu einem Gesamtbild zusammengefasst werden können; beispielsweise Satelliten- und Luftbilder oder Informationen verschiedener Sicherheitsbehörden. Damit verbunden sind Fragen der Datenaufbereitung, der Übertragungsformate und der Schnittstellen. Hierzu wurde mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Forschung, Industrie und Praxis gemeinsam diskutiert.

Frau Dr. Monika Gähler stellte heraus, dass ein Lagebild fortwährend geführt und stetig mit Informationen versorgt werden soll, auch wenn akut kein Krisenfall besteht, eine schnelle Anomalieerkennung zu ermöglichen. Jedoch bedarf es der Datenverfügbarkeit, -pflege und -analyse, die durch automatisierte Verfahren mittels künstlicher Intelligenz und dem Aufbau entsprechender Nutzerfähigkeiten beim Anwender gewährleistet werden können.

Herr Björn Setzer hob hervor, dass durch die Sammlung der Daten eine hohe Informationsvielfalt vorliegt, mit der ein Managementprozess zur Sichtung und Clusterung einhergehen muss, um die wirklich relevanten Daten in das Lagebildung und die Entscheidungsprozesse reinzubringen. Dabei sind besonders die organisationsübergreifenden Knotenpunkte von Bedeutung, die in einem zentralen Informationssystem zusammenfließen sollten.

Herr Dr. Hendrik Eifert betonte die Besonderheiten bei der Zusammenarbeit mit anderen Sicherheits- und Rettungsbehörden. Ihm ist daran gelegen, dass es eine zentrale Datenaustauschplattform gibt, mit der unterschiedliche Organisationen an einem gemeinsamen Lagebild arbeiten und den Einsatz zusammen koordinieren können. Dies ist gerade in nicht geplanten Einsätzen zu Beginn, der sogenannten Chaosphase, wichtig.

Herr Dr. med. Andreas Follmann wies darauf hin, dass die Erfassung und Darstellung eines virtuellen Lagebildes die dynamische Entwicklung eines Realeinsatzes schwerlich abbilden kann. Ein digitales Lagebild hilft bei der Strukturierung, Sichtung und Planung des Einsatzes, es bedarf jedoch zusätzlich Live-Bilder vor Ort, die das Lagebild ergänzen. Langfristige Forschung bietet hierbei Lösungen, die hilfreich für alle Organisationen sind.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Bündelung von bisherigen Forschungserkenntnissen und das Austesten neuer Prozesse des Datenaustauschs und der Datenfusion einen zentralen Stellenwert einnimmt. Es braucht deshalb Reallabore, die als Experimentalumgebung diese Möglichkeiten bieten.

 

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