Zukünftige Gestaltung der nationalen und europäischen Sicherheitsforschung
Mittwoch, 20. Juni 2018, 14:00 - 15:30 Uhr
Raum: Moskau A+B
Zusammenfassung
Die Europäische Kommission hat am 7. Juni 2018 mit „Horizont Europa“ den Entwurf zum nächsten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation vorgelegt. Friedrich-Nikolaus von Peter berichtete über den aktuellen Stand des Programms zur Gestaltung der zukünftigen europäischen Sicherheitsforschung. Gemäß dem Vorschlag der Europäischen Kommission soll die Sicherheitsforschung mit der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung in einem Cluster „Inclusive and Secure Societies“ zusammengefasst werden. Die Themen Katastrophenschutz, Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus sowie Cybersicherheit sollen hierbei als Schwerpunkte erhalten bleiben.
Im zweiten Teil der Session stellte Sabine ten Hagen-Knauer die Struktur und inhaltlichen Schwerpunkte des neuen Sicherheitsforschungsprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit 2018 - 2023“ vor, das am 20. Juni 2018 im Rahmen einer Kabinettsbefassung verabschiedet wurde. Das neue Rahmenprogramm der Bundesregierung baut auf den Erfahrungen der ersten beiden Programmphasen auf. Es setzt auf bewährte Randbedingungen, was neben der rein zivilen und interdisziplinären Ausrichtung, auch die Einbindung von Anwendern als direkte oder assoziierte Partner sowie die Stärkung der Innovationsfähigkeit der KMU beinhaltet. Ziel des Programms ist es, mit aktuellen Forschungsergebnissen Impulse zu setzen, die die Sicherheit und den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und gleichzeitig dazu beitragen, die hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Stärke Deutschlands langfristig zu sichern.
Das Programm ist in die drei Säulen Schutz und Rettung von Menschen, Schutz Kritischer Infrastrukturen und Schutz vor Kriminalität und Terrorismus unterteilt. Parallel dazu liegen die Querschnittsbereiche, in denen technologische und gesellschaftliche Entwicklungen angesprochen werden. Internationale Kooperationen, die derzeit mit Frankreich, Österreich, Indien und Israel bestehen, werden mit Themen der Programmsäulen gestaltet. Damit soll die Zusammenarbeit von Forschung, Wirtschaft und Anwendern auf europäischer und internationaler Ebene gestärkt werden.
Im neuen Rahmenprogramm werden neben den themenspezifischen Förderrichtlinien auch die themenoffenen Maßnahmen „KMU-innovativ“ und „Anwender-Innovativ“ wieder auflegt und ausgebaut. Die Förderrichtlinie zu „Anwender-Innovativ“ ist bereits erschienen und sieht bis Juli 2022 insgesamt neun Einreichungsstichtage vor. Für das Jahr 2018 ist die Veröffentlichung folgender Förderrichtlinien vorgesehen: KMU-innovativ, Spitzenforschungscluster zur Früherkennung, Prävention und Bekämpfung von islamistischem Extremismus, Bekämpfung organisierter Kriminalität - im Rahmen der bilateralen Kooperation mit Österreich, Sozioökonomische und soziokulturelle Infrastrukturen sowie Vorbeugung und Bewältigung biologischer Gefahrenlagen - im Rahmen der bilateralen Kooperation mit Frankreich.
Impuls & Moderation:
Friedrich-Nikolaus von Peter (Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland) – Vorschlag der Europäischen Kommission für das zukünftige Europäische Sicherheitsforschungsprogramm im 9. Forschungsrahmenprogramm
Vortragende:
Sabine ten Hagen-Knauer (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat 522 - Sicherheitsforschung) – Das neue Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit 2018 -2023“
Anschließend Diskussion und Fragen