2C Einsatzunterstützung – Bessere Lagebewältigung durch intelligente Informationsgewinnung
Dienstag, 19. Juni 2018, 15:15 - 16:45 Uhr
Raum: Asgabat
Zusammenfassung
Die Gesellschaft entwickelt sich rasant: Die Abläufe werden in allen Lebensbereichen durch technische Neuerungen schneller und es stehen immer mehr Informationen aus vielfältigen Quellen zur Verfügung.
Diese Entwicklung macht auch vor den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nicht Halt, wie Wilfried Gräfling in seinem Impulsvortrag „Neue Ansätze und Erfordernisse im Bereich der Einsatzunterstützung“ einleitend feststellte. Dies äußere sich vor allem in einer gestiegenen Erwartungshaltung der Bevölkerung in Bezug auf Kommunikation, Reaktionszeit und Informationsaustausch mit den professionellen Helfern. Insbesondere die Digitalisierung eröffnet auch große Chancen, um auf Lagen schnell und effizient regieren zu können, betonte der langjährige Leiter der Berliner Feuerwehr. So könne ein verbessertes Lagebild auf Basis gesicherter Daten unmittelbar zu einer Erhöhung der Sicherheit aller Beteiligten beitragen.
Am Beispiel eines Drohnenkonzepts für Werksfeuerwehren aus dem Projekt „Effizienter Einsatz von Unbemannten Flugsystemen für Werksfeuerwehren (EffFeu)“ wurde klar, wie wichtig nicht nur innovative (informations-)technologische Lösungen, sondern zugleich auch ihre Einbettung in Handlungsabläufe sind. „Alle Informationen an einem Ort, aber übersichtlich und verständlich“ – so brachte der Vortragende Felix Köhler auf den Punkt, wie das System als Baustein in einem effizienten Gefahrenmanagementprozess ein schnelles und umfassendes erstes Lagebild ermöglicht.
Wie ein mit hochkomplexen Sprachtechnologien ausgestattetes System als Schnittstelle zwischen Feuerwehreinsatzkraft und Leitstellensystem den Menschen unterstützen kann, demonstrierte Erwin Herrmann mit dem Projekt „Sprachgesteuerte, kontextuelle Lagebildinformation für Stäbe und Einsatzkräfte im Bevölkerungsschutz (SOLIDE)“. Durch die möglichst natürliche Interaktion über Sprache und die situative Aufbereitung von Daten werden Nutzungshemmnisse abgebaut und die Vorteile multipliziert.
Frau Dr. Marén Schorch stellte als Leiterin die Nachwuchsforschergruppe „Zivilgesellschaftliche und betriebliche Kontinuität durch sozio-technische Vernetzung in Katastrophenlagen (KontiKat)“ vor, die die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des zivilgesellschaftlichen und betrieblichen Lebens während einer Krise in den Mittelpunkt stellte. Einen wichtigen Aspekt stellen hier die Möglichkeiten der sozialen Medien als Informations- und Austauschplattform dar, die ebenso als Informationsquelle für die Ergänzung eines Lagebildes genutzt werden können. Auf die technischen Potenziale und Limitierungen ging Marc-André Kaufhold, Mitarbeiter im Projekt KontiKat, ein. Hier wurde deutlich, dass nicht nur die Sammlung, sondern vielmehr auch der Umgang mit der großen Menge an Information maßgeblich ist. Unerlässlich ist dabei immer auch die schnelle Verifikation und Qualitätsbewertung der so gewonnenen Daten.
Obwohl die in der Session vorgestellten Projekte in ihrer technischen Ausrichtung sehr unterschiedlich waren, zeigten sich doch wesentliche Gemeinsamkeiten - allen voran der Umgang mit einer immer größeren Menge an verfügbaren Daten aus unterschiedlichen Quellen. Werden diese komplexen, heterogenen Informationen sinnvoll verarbeitet, nutzbar gemacht und auf den jeweiligen Anwender zugeschnitten dargestellt, kann die Effizienz der Abläufe signifikant erhöht und eine gute Akzeptanz bei den Einsatzkräften und in der Bevölkerung erreicht werden.
Vorträge
Impuls & Moderation:
Wilfried Gräfling (Berliner Feuerwehr) – Neue Ansätze und Erfordernisse im Bereich der Einsatzunterstützung
Vortragende:
Anschließend Diskussion