Ausstellung zu Praxislösungen
19. und 20. Juni 2018
Im Zelt im Rosengarten
AHA – Automatisiertes Helferangebot bei Großschadensereignissen
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist nach einer Katastrophe oft beeindruckend groß. Wie kann dieses Potenzial von Rettungskräften optimal genutzt und koordiniert werden? Im Forschungsvorhaben AHA wurde eine Smartphone-App entwickelt, mit der verfügbare Helfer sowie von ihnen bereitgestellte technische Geräte erfasst und effektiv eingeplant werden können. Am Stand konnten Besucher interaktiv erleben, wie Leitstellendisponenten freiwillige Helfer mit dem AHA-System in Einsätze integrieren.
Weitere Informationen zum Projekt AHA
AquaNANO – Nanosondenbasiertes Analysesystem zur schnellen Vor-Ort Identifizierung von Trinkwasserkontaminationen
Auch wenn in Deutschland sauberes Wasser als Selbstverständlichkeit angenommen wird, kann es beispielsweise nach Überschwemmungen zu Kontaminationen kommen. Diese müssen schnellstmöglich erkannt werden. In der Ausstellung wurden das vollautomatische Detektionsmodul und ein tragbares Analysegerät demonstriert, mit dem Krankheitserreger in Trinkwasser innerhalb von Minuten bestimmt werden können. Das Gerät analysiert eine Reihe von Wasserproben selbstständig und identifiziert diejenigen Proben, die kontaminiert sind. Im Rahmen einer Bildschirmanimation wurden potentielle Einsatzszenarien sowie weitere wissenschaftlich-technische Details des AquaNano-Analysesystems vorgestellt.
Weitere Informationen zum Projekt AquaNANO
DEFLAG – Sichere Deflagration von Blindgängern durch Lasertechnologie
Auch mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Deutschland immer noch Bomben gefunden, deren Entschärfung häufig die Evakuierung einer Vielzahl von Menschen und die Sperrung ganzer Stadtviertel erfordert. Wenn Bomben mit einer geschwächten Hülle gezielt gezündet werden, kommt es nicht mehr zu einer Explosion. Vielmehr verpufft die Energie der Bombe. Am Stand veranschaulichte das Projekt DEFLAG anhand mitgebrachter Querschnitte von Weltkriegsbomben, wie die systematische Einkerbung der Bombenhülle durch Lasertechnologie funktioniert. Zudem wurden Filme des laserbasierten Abtragungsprozesses aus dem Labor gezeigt.
Weitere Informationen zum Projekt DEFLAG
DURCHBLICK – Detektion unterschiedlicher unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen mittels intelligenter analytischer Sensorik
Einsatzkräfte müssen in der Lage sein, verdächtige Objekte, wie stehen gelassene Gepäckstücke und manipulierte Mülleimer, schnell, zuverlässig und mit einem möglichst geringen Risiko auf Spreng- und Brandvorrichtungen zu untersuchen. Das deutsch-österreichische Forschungsprojekt DURCHBLICK entwickelt ein roboterbasiertes und mit modernster Sensorik ausgestattetes System, das auch bei eingeschränkter Zugänglichkeit verdächtige Objekte untersuchen, Gefahrstoffe detektieren und die Ergebnisse innovativ darstellen kann. Wie die fordernde Arbeit der Entschärfer dadurch effektiv unterstützt werden kann, wurde von Projektmitarbeitern im Ausstellungszelt anschaulich demonstriert.
Weitere Informationen zum Projekt DURCHBLICK
KOKOS – Unterstützung der Kooperation mit freiwilligen Helfern in komplexen Einsatzlagen
Die Bewältigung komplexer Schadenslagen, z. B. nach Stürmen oder bei Hochwasser, erfordert eine Vielzahl unterschiedlicher Hilfeleistungen und Aufräumarbeiten. Parallel zur Arbeit der professionellen Einsatzkräfte bilden sich zunehmend Selbsthilfegemeinschaften von Bürgerinnen und Bürgern, die eigenständig Hilfsmaßnahmen durchführen. Soziale Medien bieten über Netzwerke und Blogs eine ideale Möglichkeit gemeinsame Hilfsaktivitäten zu koordinieren. Das Projekt KOKOS hat mit dem CityShare-System ein Informations- und Kommunikationssystem entwickelt, das der Bevölkerung im Krisenfall Informationen oder Verhaltenshinweise über öffentliche Bildschirme vermittelt. Eine Smartphone-App unterstützt bei der Erfassung und Organisation von Hilfegesuchen oder -angeboten. Am Stand hatten Besucher die Möglichkeit, das voll funktionsfähige CityShare-System kennenzulernen und die Smartphone-App ausgiebig zu testen.
Weitere Informationen zum Projekt KOKOS
LARUS – Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbemannte Luftfahrtsysteme
Das Projekt LARUS entwickelt eine automatisiert operierende und voll in den zivilen Luftraum integrierte Drohne zur Lageaufklärung mit großer Reichweite für die Seenotrettung. Die Genauigkeit der Informationen über die Situation am Unglücksort ist dabei entscheidend. Da das Fluggerät über spezielle Sensorik, Bildverarbeitungs- und Kommunikationstechnik sowie automatisierte Suchalgorithmen verfügt, kann es weitgehend eigenständig im Suchgebiet operieren und Rettungskräfte mit Informationen für ihren Einsatz versorgen. Die LARUS-Drohne und das Such- und Ortungssystem waren am Stand ausgestellt und wurden dort vorgeführt. Aufnahmen veranschaulichten das Einsatzkonzept und zeigten das Fluggerät in der Erprobung.
Weitere Informationen zum Projekte LARUS
MoSAIk – Mobiles Sensornetz zur autonomen und großflächigen Unterwasserortung und Identifikation von Gefahrenstoffen in Häfen und Binnengewässern
Gewässer vor versehentlicher und vorsätzlicher Umweltverschmutzung zu schützen ist schwierig. Im Rahmen des MoSAIk-Projektes wird auf Basis eines autonomen Tauchroboters ein Unterwasser-Überwachungssystem entwickelt, das z. B. im Katastrophenfall von Einsatzkräften genutzt werden kann. Der Tauchroboter kann unterschiedliche Sensoren tragen und unter Wasser im Schwarm kommunizieren und operieren. Auf diese Weise können Verschmutzungsquellen schnell und punktgenau lokalisiert werden. Erste Filmaufnahmen von Außentests mit dem Tauchroboter im Ratzeburger See konnten am Stand angeschaut werden.
Weitere Informationen zum Projekt MoSAIk
REHSTRAIN – Resilienz des Deutsch-Französischen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehrs
Zwischen 2007 und 2014 wurden auf den ICE- und TGV-Strecken mehr als 10 Millionen Fahrgäste zwischen Deutschland und Frankreich mit der Bahn befördert. Mit Blick auf das Szenario einer terroristischen Bedrohung haben die Partner im Projekt REHSTRAIN die Verwundbarkeit des deutsch-französischen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehrs untersucht und umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit erarbeitet. Am Stand wurde das Labormuster des Gefahrstoffdetektionsportals gezeigt. Das als Schleuse einsetzbare Portal ermöglicht die Detektion von Gefahrstoffen in Personenströmen und konnte vor Ort live von den Besuchern getestet werden.
Weitere Informationen zum Projekt REHSTRAIN
PRIMSA – Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung
Organisierte Kriminalität macht vor Ländergrenzen nicht halt. Daher forschen Partner aus Österreich und Deutschland gemeinsam. Das Kooperationsprojekt PRIMSA hat Präventions- und Interventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels zum Zweck sexueller Ausbeutung erarbeitet, die über Landesgrenzen hinweg eingesetzt werden können. Am Stand wurde ein ultraschall-basierter Handscanner vorgeführt. Mit dem Scanner sollen Ermittler bei weiblichen Opfern von Menschenhandel prüfen können, ob diese möglicherweise minderjährig sind. Besucher konnten das nicht-invasive Gerät testen und sich ausführlich über technische und datenschutzrechtliche Details des Systems informieren.
Weitere Informationen zum Projekt PRIMSA