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Session "Systeme zur Unterstützung der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr"

Dienstag, 12.04.2016; 15:15 - 16:45 Uhr

Raum: Moskau A

Zusammenfassung

Unwetterlagen, Stromausfall oder Großunfälle stellen Einsatzkräfte seit jeher vor große Herausforderungen. Hinzu kommen sich wandelnde Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Risiko- und Krisenmanagement, wie beispielsweise Urbanisierung, demografischer Wandel oder eine nachlassende Bereitschaft des Engagements im Ehrenamt.

In der Session wurden Technologien vorgestellt, die Einsatzkräfte im nicht-polizeilichen Bereich zukünftig bei der Beurteilung und Bewältigung von Schadenslagen effizient unterstützen können. Herr Gräfling, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr, führte durch die Session. Die Beteiligung der Anwender im Sicherheitsforschungsprogramm hält er für extrem wichtig, seien Sie doch die Instanz, die die „Wissenschaftler mit der Drehleiter aus dem Elfenbeinturm“ holt – die Forschung also am Bedarf der Anwender ausrichtet und Lösungen in die Praxis transferiert.

Dr. Klare vom Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik stellte in seinem Vortrag ein neuartiges Radarsystem vor, das Unterstützung bei der Auffindung Verschütteter bietet und gleichzeitig den Schutz der Einsatzkräfte vor Ort erhöht. Das System wird in dem Verbundprojekt „Radar-Warn- und Informationssystem für Anwendungen im Katastrophenschutz“ (RAWIS) erforscht.

Herr Dr. Speth vom Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Stadt Dortmund gab einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten von UAV-Systemen, die die Lageerkundung aus der Luft ideal ergänzen und einen wichtigen Beitrag zur Lageeinschätzung liefern könnten. Am Beispiel des Demonstrators des Verbundprojekts „UAV-Assisted Ad Hoc Networks for Crisis Management and Hostile Environment Sensing“ (ANCHORS) erläuterte er das Anwendungspotenzial von im Schwarm agierenden UAVs. Aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen seien die Anwendungsmöglichkeiten bisher begrenzt, weshalb sich Herr Dr. Speth eine Öffnung der Regelungen für den nicht-polizeilichen Bereich der Gefahrenabwehr wünscht.

Im letzten Vortrag der Session gab Dr. Czaplik einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten von Datenbrillen bei der Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten. Im Verbundprojekt „Audiovisuelle medizinische Informationstechnik bei komplexen Einsatzlagen“ (Audime) soll durch den Einsatz von Datenbrillen die häufig bei derartigen Lagen unzureichende Informationslage verbessert werden. Die Digitalisierung von Daten und die rollen- wie kontextspezifische Bereitstellung von Informationen könnten den Patientenfluss und den Ressourceneinsatz vor Ort optimieren.

Im Rahmen der sich anschließenden Diskussion fand ein besonders reger Austausch zum Einsatz der Datenbrillen statt. Es wurde hinterfragt, ob die Vielzahl an verfügbaren Informationen im Einsatzfall zu einer Überforderung der Helfer führen würde. Herr Dr. Czaplik betonte, dass eine gezielte Informationsbereitstellung unerlässlich sei und im Projekt erforscht würde. Den Vorschlag, die Informationsdarstellung im Helmvisier der Einsatzkräfte zu integrieren, griff er für das Projekt auf. Der "Aufspüralgorithmus" im UAV-System des Projektes „ANCHORS“ stieß ebenfalls auf großes auf Interesse.

        

Vorträge

Bitte beachten Sie:

Alle hier zum Download zu Verfügung gestellten Dokumente sind nicht barrierefrei.


   

Impuls und Moderation

Forschungspraxis der Berliner Feuerwehr - Wilfried Gräfling (Feuerwehr Berlin) (pptx, 9MB, Datei ist nicht barrierefrei) (PPT-Datei)

Vortrag

Sicherung der Rettungskräfte bei Katastrophen und komplexen Einsatzlagen mit dem Radarsystem (RAWIS) - Dr. Jens Klare (Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik) (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei) (pdf-Datei)

Einsatzmöglichkeiten von unbemannten Luftfahrzeugen im Brand- und Katastrophenschutz (ANCHORS) - Dr. Hauke Speth (Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Stadt Dortmund) (PDF, 5MB, Datei ist nicht barrierefrei) (pdf-Datei)

Augmented Reality in der Katastrophenmedizin: Unterstützung aus der Cloud (Audime) - Dr. Michael Czaplik (Universitätsklinikum der RWTH Aachen) (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei) (pdf-Datei)

Diskussion

   

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