Session "Systeme zur Unterstützung von Betreibern kritischer Infrastrukturen"
Dienstag, 12.04.2016; 13:00 - 14:30 Uhr
Raum: Moskau A
Zusammenfassung
Die Beeinträchtigung oder gar der Ausfall kritischer Infrastrukturen kann zu nachhaltig wirkenden Versorgungsengpässen, erheblichen Störungen der öffentlichen Ordnung oder anderen dramatischen Folgen führen. Deswegen gehört der „Schutz kritischer Infrastrukturen“ zu den Schwerpunkten des Sicherheitsforschungsprogramms.
Stephan Boy vom Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen GmbH präsentierte in seinem Impulsvortrag die Sicht auf kritische Versorgungsinfrastrukturen aus der Perspektive eines Praktikers. Ausgehend von der Annahme, dass kritische Infrastrukturen an sich nicht kritisch sind, sondern erst deren Ausfall zu kritischen Situationen führen kann, zeigte er den Zuhörern die Abhängigkeit der Bevölkerung von Versorgungsinfrastrukturen und die Bedeutung von Kaskadeneffekten auf. Er beschrieb ein fehlendes Bewusstsein der Bevölkerung für diese Abhängigkeit und zählte die zukünftigen Herausforderungen auf. Er betonte jedoch, dass mit diesen Herausforderungen auch Möglichkeiten für neue, verbesserte Strukturen verbunden sein.
Dr.-Ing. Christian Thienert von der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. referierte über die Ergebnisse des Projektes „Integrierte Hilfe-Reaktionsketten zur Erhöhung der Sicherheit des ÖPNV“ (InREAKT). Er stellte vor, wie die im Projekt erarbeiteten Ergebnisse die Betreiber des ÖPNV in Situationen unterstützen, in denen Passagiere Hilfe benötigen. Die Unterstützung reicht vom Erkennen kritischer Situationen, über Information der Leitstellenmitarbeiter bis hin zur Entscheidungsunterstützung.
Das die richtige Kommunikation und Kooperation innerhalb einer Organisation im Falle einer Krise besonders wichtig ist, um die Folgen für die Bevölkerung gering zu halten, erläuterte Michael Hahne von der Technische Universität Berlin. Die Ergebnisse des Projektes „Ausfallsichere Lagebildinformationen zur Kommunikation im Krisenfall“ (AlphaKomm) zeigen, dass ein strukturierter Dialog über Probleme, eine ständige Reflektion und Verbesserung der bestehenden Systeme sowie regelmäßige gemeinsame Übungen und die Pflege des hieraus entstandenen Vertrauens zwischen den Akteuren die beste Basis sind, um einer Krise zu begegnen.
Die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung in einem großflächigen Krisenfall wurde in dem Projekt „Neue Strategien der Ernährungsnotfallvorsorge“ (NeuENV) untersucht. Ziel des Projektes war es, die Lebensmittelversorgung auch unter krisenhaften Bedingungen zu gewährleistet. Jan Seitz von Technische Hochschule Wildau stellte die Ergebnisse des Projektes vor. Auch in diesem Projekt zeigte sich, dass nur die Zusammenarbeit relevanter Akteure, also den Unternehmen der Lebensmittelversorgung, politischen Entscheidern, den Hilfsorganisationen und vor allem der Bevölkerung zum Ziel führt.
Vorträge
Impuls und Moderation
Systeme zur Vernetzung von Betreibern kritischer Infarstrukturen - Stephan Boy (Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen GmbH)
Vortrag
Diskussion