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Session "Strategien zur Erhöhung der Sicherheit von Warenketten"

Mitwoch, 18.04.2012; 11:15 - 12:45 Uhr

Für Deutschland als Exportnation ist die Gewährleistung eines reibungslosen Warenhandels von zentraler Bedeutung. Franz Josef Schneiders, Referatsleiter im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betonte, die Sicherheit von Warenketten müsse als gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden verstanden werden. Das BMVBS habe mit dem Aktionsplan Güterverkehr und Logistik die verkehrspolitischen Ziele der Bundesregierung aufgegriffen und daraus konkrete Maßnahmen abgeleitet. Darin ist die Verzahnung mit dem Sicherheitsforschungsprogramm explizit vorgesehen.

Sicherheit in der Logistik sei oft günstiger als angenommen und häufig ein Entscheidungskriterium für die Wahl von Dienstleistern, erläuterte Lorenz Sönnichsen von Kühne & Nagel.

Im Projekt „Risikomanagementstrategien in Logistik- und Infrastrukturnetzen aus unternehmerischer und gesamtwirtschaftlicher Sicht (RM-LOG)“ wird untersucht,
welche Auswirkungen ausgefallene kritische Verkehrsinfrastrukturen auf Warenketten haben und wie diesen Risiken mit Managementstrategien begegnet werden könne. Prof. Dr. Thorsten Beckers erläuterte den Koordinations- und Handlungsbedarf, aber auch die Herausforderungen für ein effizientes Risikomanagement für (Transport-) Infrastrukturkapazitäten, Allokationsmechanismen und in der Standardisierung. Dr. Hendrik Wildebrand vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik präsentierte das Projekt „Agentenbasierte Simulation und Erforschung eines Notfallkonzeptes zum Schutz von sensiblen Logistikknoten (PreparedNET)“. Das Projekt simuliert am Beispiel des Güterverkehrszentrums in Bremen Schadensereignisse und erforscht, wie im Falle eines Schadens betroffene Logistikdienstleister mit Hilfe eines Multiagentensystems kommunizieren und über Transport-und Umschlagskapazitäten verhandeln können.

Eine weitere Softwarelösung erarbeitet das Projekt „Sicherstellung der Futter- und Lebensmittelwarenkette bei bio- und agro-terroristischen (BAT-)Schadenslagen (SiLeBAT)“ anhand der Lebensmittelwarenkette Rind. Das neue System soll eine behördenübergreifende standardisierte Erfassung mikrobiologischer Daten sowie Informationen zu Nachweisverfahren für relevante pathogene Erreger bzw. Toxine ermöglichen.

Grußwort:

Franz-Josef Schneiders (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung)

Impulsbeitrag:

Wirtschaftsfaktor Sicherheit - Anmerkungen aus der Sicht eines Logistik-Dienstleisters - Lorenz Sönnichsen  (Kühne & Nagel)

Vorträge:

Effiziente Risikomanagementstrategien in Logistik- und Infrastrukturnetzen - Prof. Dr. Thorsten Beckers (Technische Universität Berlin)

Simulationsbasierte Notfallkonzepte für komplexe Logistiksysteme (GVZ) - Dr. Hendrik Wildebrand (Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik)

Sicherstellung der Futter- und Lebensmittelwarenkette bei bio- und agroterroristischen Schadenslagen (SiLeBAT) - Prof. Dr. Bernd Appel (Bundesinstitut für Risikobewertung) 

Moderation: Prof. Dr. Thorsten Blecker (Technische Universität Hamburg-Harburg)