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Session "Innovative Konzepte für sichere Großveranstaltungen"

Mittwoch, 18.04.2012; 11:15 - 12:45 Uhr

Großveranstaltungen wie Konzerte oder Public Viewings werden immer beliebter, bergen aber Risiken, die es zu verringern gilt. Mit der Erstellung von Sicherheitskonzepten können Veranstalter und Genehmigungsbehörden, die nur selten Großveranstaltungen durchführen, unter Umständen überfordert sein.

Sabine Funk von der IBIT GmbH stellte die Herausforderungen bei der Planung und Durchführung von Großveranstaltungen aus Sicht der Veranstalter dar. Laut Funk sei eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung die respektvolle Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Es gelte nicht nur auf die Einhaltung der bestehenden Richtlinien und Gesetze zu achten, sondern auch gemeinsam präventive Maßnahmen zu erarbeiten, Restrisiken zu bewerten und dabei die Erwartungen der Besucher zu berücksichtigen. Durch zielgruppenorientierte Kommunikationsprozesse und präventive Maßnahmen ließen sich viele Schwierigkeiten verhindern.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Erforschung eines Evakuierungsassistenten für den Krisenfall bei Großveranstaltungen (HERMES)“. Hier wurde ein Evakuierungsassistent für die ESPRIT arena in Düsseldorf erarbeitet und getestet, der es Einsatzkräften und Veranstaltern ermöglicht, einen Überblick über die aktuelle Anzahl und Verteilung der Besucher zu erhalten, wie Michael Landwehr von der PTV AG erläuterte. Das System könne durch Simulation der Personenströme auch beim Ausfall von Fluchtwegen eine schnelle Räumung ermöglichen.

Prof. Dr. Horst Hamacher von der TU Kaiserslautern stellte das Projekt „Innovative Konzepte zur regionalen Evakuierung unter Einbeziehung mobiler Informationssysteme (REPKA)“ vor. Ziel des Projekts ist eine Verbesserung der Personenstromleitung im Umfeld des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern. Auf Basis mathematischer Simulations- und Optimierungsmodelle sowie einer Datenerfassung mit Smartphones erhalten die Planer bei Räumungen Vorhersagen zu belastbaren Zeitfenstern.

Bei der Optimierung und Steuerung der Personenströme von Großveranstaltungen sei vor allem die unzureichende Kopplung des Straßen- und Bahnverkehrs mit Fußgängern eine große Herausforderung. Hier bestehe erheblicher Forschungsbedarf, der im Projekt „Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen (BaSiGo)“ aufgegriffen werde. Prof. Dr. Frank Fiedrich von der Bergischen Universität Wuppertal erläuterte die Projektziele von BaSiGo: Instrumente zur Risikoabschätzung und Planung von Veranstaltungen sowie bessere Qualifizierungsmaßnahmen für die verantwortlichen Akteure.

Impulsbeitrag:

Sicherheit von Großveranstaltungen- Anforderungen aus Sicht von Veranstaltern - Sabine Funk  (IBIT GmbH)

Vorträge:

Fußgängersimulationen und Evakuierungsassistent am Beispiel der Esprit-Arena (HERMES) - Michael Landwehr (PTV AG)

Zuverlässige Vorhersagen von Fußgängerbewegungen im An- und Abreiseverkehr (REPKA) - Prof. Dr. Horst Hamacher (TU Kaiserslautern)

Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen (BaSiGo) - Prof. Dr. Frank Fiedrich (Bergische Universität Wuppertal)

Anschließend Diskussion

Moderation: Prof. Dr. Armin Seyfried (Forschungszentrum Jülich)