Session "Detektionstechnologien und Schutzausrüstung zur Unterstützung von Einsatzkräften"
Mittwoch, 18.04.2012; 9:00 - 10:30 Uhr
Die Freisetzung gefährlicher chemischer, biologischer oder radioaktiver Stoffe (CBRN) führt oft zu komplexen Schadenslagen. Intelligente Schutzbekleidung kann die Einsatzgruppen bei ihrer Arbeit schützen. Messsysteme liefern wichtige Informationen zur Art, Menge und Verteilung des Gefahrstoffs und tragen auf diese Weise wesentlich zur Lageaufklärung bei.
Dr. Karin Braun vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betonte in ihrem Impulsbeitrag, dass es in CBRN-Gefahrenlagen wichtig sei, den Schutz der Einsatzkräfte im Gefahrenbereich zu gewährleisten und gleichzeitig die Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern. Dafür nannte sie wesentliche Anforderungen an Messtechnik und Schutzausrüstung, wie zum Beispiel die Feldtauglichkeit, Zuverlässigkeit und Akzeptanz.
Im Anschluss wurden drei erfolgreich abgeschlossene BMBF-Forschungsprojekte vorgestellt.
Prof. Dr.-Ing. Roland Harig von der TU Hamburg-Harburg stellte das Fernerkundungssystem „HYGAS“ (Hyperspektral-Gassensor) vor. Das System ermöglicht es, Gefahrstoffe ohne Gefährdung der Einsatzkräfte berührungslos und in Echtzeit aus Entfernungen von mehreren Kilometern nachzuweisen. Ein Kamera-Livebild wird dabei mit einer Abbildung der Gefahrstoffwolke überlagert, so dass der Anwender ein sehr anschauliches Lagebild erhält.
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Matz von der TU Hamburg-Harburg zeigte in der Veranstaltung einen handlichen Demonstrator aus dem Projekt „Detektoren-Array mit Chromatograph zur Identifikation toxischer Substanzen (Dachs)“, der die Einsatzkräfte bei der Identifikation von chemischen Gefahrstoffen am Einsatzort unterstützen kann.
Eine intelligente Schutzbekleidung für Feuerwehren, die im Projekt „Systemintegrierte sensorische Schutzbekleidung für Feuerwehr und Katastrophenschutz (SensProCloth)“ entwickelt wurde, stellte Hansjürgen Horter, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF), vor. Die integrierte Sensorik erfasst und übermittelt die Vital- und Umgebungsparameter kontinuierlich an die Leitstelle, um diese zum Beispiel vor Überhitzung der Mitarbeiter im Einsatz oder sonstigen kritischen Situationen zu warnen.
Impulsbeitrag:
Detektionstechnologien und Schutzausrüstung zur Unterstützung von Einsatzkräften - Dr. Karin Braun (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
Vorträge:
Hyperspektralsensor zur schnellen automatischen Ferndetektion von Gefahrstoffen (HYGAS) - Prof. Dr. Roland Harig (Technische Universität Hamburg-Harburg)
Detektoren Array mit Chromatograph zur Identifikation toxischer Substanzen (DACHS) - Prof. Dr. Gerhard Matz (Technische Universität Hamburg-Harburg)
Systemintegrierte sensorische Schutzbekleidung für Einsatzkräfte (SensProCloth und iBePol) - Hansjürgen Horter (Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf)
Anschließend Diskussion
Moderation:
Dr. Susanne Fischer (Behörde für Inneres und Sport, Hamburg)