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Session "Bundesbehörden: Forschung zum Schutz der Bevölkerung"

Mittwoch, 18.04.12; 14:15 - 15:45 Uhr

Was können Behörden und weitere staatliche Institutionen mit Forschung erreichen, um die Risiken für die zivile Sicherheit zu minimieren? So lautete die zentrale Frage dieser Session.

Prof. Dr. Bernd Appel, Leiter der Abteilung „Biologische Sicherheit“ im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wies einleitend darauf hin, dass die frühzeitige Information der Öffentlichkeit über Gesundheitsrisiken ein wichtiges Ziel darstelle. Vor diesem Hintergrund sei das BfR entsprechend seiner Aufgaben, Lebensmittel, Stoffe und Produkte sicherer zu machen, auch an Projekten des Sicherheitsforschungsprogramms beteiligt, wie etwa am Vorhaben zur „Sicherstellung der Futter- und Lebensmittelwarenkette bei bio- und agro-terroristischen Schadenslagen (SiLeBAT)“.

Als ein weiteres Beispiel für die Eigenforschung von Behörden stellte Dr. Lars Schaade die Aktivitäten des Zentrums für Biologische Sicherheit am Robert Koch-Institut (RKI) vor. Das Zentrum hat die Aufgabe, biologische Gefahrenlagen zu erkennen, die durch Unfälle, absichtliche Freisetzung oder natürliche Ausbrüche hochpathogener und bioterroristisch relevanter Agenzien ausgelöst werden. Für diese Fälle werden die Gefahren für die Bevölkerung abgeschätzt und Schutzkonzepte entwickelt. Daher ist das RKI ebenfalls Partner in einer Reihe von Projekten im Sicherheitsforschungsprogramm.

Vera Gizewski berichtete über die Aufgaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die ihren Schwerpunkt zwar nicht unmittelbar in der Forschung hat, jedoch an einzelnen Forschungsprojekten staatlicher Programme beteiligt ist.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wurde durch Dr. Karsten Michael, Leiter der Abteilung „Forschung und Technik, Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz“, vertreten. Dr. Michael erläuterte anhand der Zivil- und Bevölkerungsschutzaufgaben des BBK seine Forschungsaufgaben, wozu auch der Aufbau einer Servicestelle für behördliche Endnutzer und Anwender des Programms zählt.

Die Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern wurde von ihrem Vorsitzenden, Prof. Dr. Ralf-Dieter Wilken, vorgestellt. Die Kommission berät die Bundesregierung in wissenschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Fragen für den Schutz der Zivilbevölkerung.

In der von Dr. Walter Biederbick vom BBK moderierten Diskussion wurde unter anderem thematisiert, dass durch die föderalen Strukturen in Deutschland die staatlichen Rahmenbedingungen für zivile Sicherheitsforschung in den Bundesbehörden nicht ohne Herausforderungen seien. Das Sicherheitsforschungsprogramm trage jedoch zur nötigen Vernetzung aller relevanten Akteure und Aktivitäten bei.

Podiumsbeiträge:

Prof. Dr. Bernd Appel (Bundesinstitut für Risikobewertung)

Dr. Karsten Michael (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)

Dr. Lars Schaade (Robert Koch Institut)

Prof. Dr. Wilken (Schutzkommission beim BMI)

Vera Gizewski (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung)

Moderation: Dr. Walter Biederbick (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)