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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung „Mustererkennung“

Im Mittelpunkt der hier vorgestellten Verbundprojekte stand die Entwicklung von innovativen Verfahren zur automatischen Erfassung, gezielten Erkennung und Verarbeitung von Daten aus unterschiedlichen Quellen, wie beispielsweise Kameras und Sensoren. Eine verbesserte Auswertung dieser Daten kann als Entscheidungsgrundlage für Sicherheitskräfte dienen, um potenzielle Gefährdungen frühzeitiger und genauer einschätzen zu können. Im Vordergrund der Forschungsprojekte standen präventive Lösungen unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes und der sozialen Akzeptanz der Technologien.

Röntgenbild eines Reisekoffers aus zwei Seiten.
© Boyan Dimitrov / Fotolia.com

INBEKI: Interaktionsgesteuerte Bilddatenanalyse zur Bekämpfung von Kinderpornografie

Bei der Bearbeitung der steigenden Anzahl registrierter Fälle von Kinderpornographie sehen sich die Ermittlungsbehörden insbesondere durch Internet und Massendatenspeicher mit einer erdrückenden Datenflut konfrontiert, die eine systematische manuelle Auswertung erheblich erschwert und verzögert. Ziel des Vorhabens INBEKI war die Entwicklung einer ganzheitlichen Systemlösung für eine automatisierte Unterstützung der Auswertung beschlagnahmter Daten. Dabei wurden neue Verfahren der Bild- und Videoanalyse eingesetzt, um die Suche und Wiedererkennung von Tätern und Opfern, aber auch von Objekten und Tatorten zu erleichtern. Um die Tauglichkeit des Gesamtsystems sicherzustellen, wurde der Demonstrator im Rahmen von Feldtests anhand realer Daten evaluiert.

MuViT: Mustererkennung und Video Tracking: sozialpsychologische, soziologische, ethische und rechtswissenschaftliche Analysen

Techniken zur automatischen Mustererkennung, wie die Implementation von sogenanntem VideoTracking, bieten großes Potenzial, Sicherheitspersonal bei der Auswertung von Videoüberwachungsdaten wirksam zu unterstützen. Solche „intelligenten“ Videosysteme werfen jedoch auch gesellschaftliche, ethische und rechtliche Fragen auf, die es im Zuge einer Technikentwicklung mit zu lösen gilt. Die Verbundpartner im Vorhaben MuViT haben deshalb mehrere Projekte im Themenschwerpunkt Mustererkennung begleitet. Dabei wurde als „Handreichung“ ein Katalog mit Kriterien entwickelt, unter welchen Bedingungen Systeme zur Mustererkennung gesellschaftlichen, ethischen und rechtlichen Anforderungen genügen können.

SICURA: Sicherheits-Untersuchungen mittels Röntgenbild-Analyse

An Flughäfen werden Scanner eingesetzt, um Sprengstoffe und Waffen im Fluggepäck mithilfe von Röntgentechnologie zu erkennen. Doch vor allem Waffen können aufgrund der Formenvielfalt ihrer Bauteile nicht in jedem Fall automatisch detektiert werden. Dadurch sind im Verdachtsfall bei der Handgepäckkontrolle eine visuelle Auswertung der Bilder und eine manuelle Untersuchung durch Sicherheitsassistenten erforderlich. Je weniger Nachkontrollen jedoch notwendig sind, desto zügiger kann die Abfertigung erfolgen. Daher entwickelte das Projekt SICURA eine Software zur automatischen Detektion gefährlicher Gegenstände im Fluggepäck. Die Software ermöglicht es an den Kontrollstellen, verschiedene Objekte in den Gepäckstücken automatisch zu erkennen und unterstützt und entlastet dadurch das Personal vor Ort.

VASA: Visual Analytics for Security Applications

Entscheidungsträger in der Katastrophenvorsorge und im Krisenmanagement müssen eine große Anzahl an Informationen in kürzester Zeit verarbeiten. Dabei ist auch die wechselseitige Abhängigkeit wichtiger Infrastrukturen in sicherheitskritischen Situationen zu beachten. Ziel des deutsch-amerikanischen Verbundes VASA war es, zur Verbesserung der Katastrophenvorsorge und des Krisenmanagements Methoden und Verfahren des Ansatzes "Visual Analytics" nutzbar zu machen. Im Projekt wurde ein Demonstrator entwickelt, mit dem beispielsweise Leitstand- oder Einsatzverantwortliche in die Lage versetzt werden sollen, komplexe Krisensituationen anhand von grafischen Auswertungen schnell zu überblicken. So können rasch Maßnahmen veranlasst werden, um Ausfälle zu verhindern oder ihre Auswirkungen zu minimieren.