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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Biometrie"

Biometrische Verfahren bieten ein Potenzial zur Verbesserung der Sicherheit von Zugangsprüfungen zu sensiblen Anwendungen auf Mobilgeräten oder zu sensiblen Infrastrukturen, wie beispielsweise Laboren, die mit Krankheitserregern arbeiten. Gleichzeitig können diese Verfahren Behörden bei der Ermittlung von Straftätern unterstützen. Das BMBF förderte im Schwerpunkt „Biometrie“ Forschungsansätze, die eine Verbesserung der Sicherheit durch Biometrie anstrebten oder die die Sicherheit von biometrischen Verfahren weiter erhöhten.

Biometrischer Handabdruck
© iStock.com / pat138241

Die Authentifizierung oder Identifizierung von Personen durch biometrische Verfahren wird zunehmend in sicherheitsrelevanten Dienstleistungen, bei Zugangskontrollen sowie beim Handel im Internet eingesetzt. Die zurzeit üblichen Authentifikationssysteme sind auf Basis von Passwörtern und PIN-Codes nur begrenzt sicher, da diese verloren, gestohlen oder gefälscht werden können.

In vielen Bereichen besteht daher Bedarf an verbesserten Sicherheitslösungen für Zugangs- und Zugriffsberechtigungen. Gerade bei großen Datenmengen können (semi-)automatische Unterstützungssysteme auf Basis biometrischer Verfahren die Effizienz steigern. Diese Systeme sind so zu entwickeln, dass sie nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Anforderungen an den Datenschutz und ethische Kriterien erfüllen. Dafür arbeiten in den Verbünden Forscherinnen und Forscher aus den Rechtswissenschaften sowie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften an entsprechenden Fragestellungen mit.

GES-3D: Multi-Biometrische Gesichtserkennung

Ziel des Projekts GES-3D war es, ein leicht zu nutzendes multi-biometrisches System für die Identifizierung von Personen aus Foto- bzw. Videodaten durch dreidimensionale Gesichtsbilddaten zu erarbeiten. Von Beginn an wurden dabei Belange des Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung und Anforderungen der Datensicherheit mit untersucht und datenschutzrechtliche Aspekte in die Entwicklung der Verfahren einbezogen. Mit dem in GES-3D entwickelten neuartigen System können Strafverfolgungsbehörden bei ihrer Arbeit unterstützt werden, indem es eine Identifizierung auch auf Basis eines schlechten, nicht-vollständigen Gesichtsfotos ermöglicht.

MARS: Mobile Authentifikation mittels Retina Scanning

Die steigende Anzahl nicht autorisierter Zugriffe auf Benutzerkonten und Versuche des unberechtigten Zugangs zu sensiblen Infrastrukturen stellen auch für die zivile Sicherheit eine neue Herausforderung dar. Im Projekt MARS wurde ein innovatives Verfahren erforscht, mit dem für Anwendungen auf einem mobilen Endgerät überprüft werden kann, ob ein Nutzer eine Zugangsberechtigung hat. Kern der Lösung war die Integration eines Netzhaut-Scanners. Um von Beginn an alle Fragen, die sich bei der Anwendung dieses Verfahrens ergeben können, zu berücksichtigen, wurden wissenschaftliche Studien zur medizinischen Unbedenklichkeit, zur Datensicherheit, zum Datenschutz sowie zur Ergonomie durchgeführt und in die Entwicklung einbezogen.

MisPel: Multi-Biometriebasierte Forensische Personensuche in Lichtbild- und Videomassendaten

Videokameras sind heute an vielen sicherheitsrelevanten Orten Standard. Mehr Bilder bedeuten aber nicht gleichzeitig mehr Sicherheit. Gerade bei der Aufklärung von Straftaten, für die zur Ermittlung der Täteridentität Videobilder herangezogen werden sollen, stehen die Ermittlungsbehörden vor erheblichen Herausforderungen. Ziel des Projekts MisPel war es, eine unterstützende Softwarelösung für die zeitnahe Erkennung von ermittlungstechnisch relevanten Personen zu erarbeiten. Dazu wurden im Projekt vor allem auch die rechtlichen Voraussetzungen für die Erhebung, Filterung und Übermittlung der Daten sowie der Gerichtsverwertbarkeit ausgewerteter Bilddaten analysiert. Zudem wurde ein geeignetes ganzheitliches Datenschutz- und Sicherheitskonzept erarbeitet. Deshalb wurden im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Forschung relevante Musterkriterien für die Einhaltung der Privatsphäre sowie Strategien für nachhaltige Einsatzszenarien erforscht.