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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Innovative Rettungs- und Sicherheitssysteme"

Für die erfolgreiche Bewältigung von Notfällen und Katastrophen sind Tatkraft und Organisationskompetenz der Einsatzkräfte unerlässlich. Sicherheits- und Rettungskräfte übernehmen dabei anspruchsvolle Aufgaben, bei denen sie sich oft selbst in Gefahr begeben. Fortschrittliche Technologien können eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, Gefahren für die Einsatzkräfte zu minimieren und ihre Arbeit noch effektiver und effizienter zu gestalten. Daher fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung Forschungsvorhaben zur Entwicklung innovativer Rettungs- und Sicherheitssysteme. Ziel sind neuartige Sicherheitslösungen, die durch Einbeziehung der kompletten Innovations- und Wertschöpfungskette einen hohen praktischen Nutzen und großes Umsetzungspotential erwarten lassen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Forschungsvorhaben zur Entwicklung innovativer Rettungs- und Sicherheitssysteme.
© iStock.com/Toa55

Abgeschlossene Forschungsprojekte:

AKIT: Autonomie-KIT für seriennahe Arbeitsfahrzeuge zur vernetzten und assistierten Bergung von Gefahrenquellen

Förderkennzeichen  13N14099 bis 13N14102

Nach einem Großbrand in einer Chemiefabrik kann es zu einer Kontamination des Geländes kommen, so dass Menschen hier nicht mehr ungeschützt arbeiten können. In solchen Fällen sind autonome oder teilautonome Fahrzeuge von großem Nutzen. Diese sind jedoch hoch spezialisiert und können aus Kostengründen nicht in größerer Zahl vorgehalten werden. Das Bundesforschungsministerium förderte daher das Projekt AKIT, das ein Nachrüstsystem erforschte, mit dem konventionelle Bau- und Arbeitsfahrzeuge in kürzester Zeit zu ferngelenkten und teilweise selbständig agierenden Geräten umgebaut werden können.

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DEFLAG: Sichere Deflagration von Blindgängern durch Lasertechnologie

Förderkennzeichen  13N14155 und 13N14156

Auch mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Deutschland immer noch Bomben gefunden, die nicht explodiert sind. Bisher wurden ca. 60 Prozent der Blindgänger geräumt. Das erfordert häufig die Sperrung ganzer Stadtviertel und die Evakuierung einer Vielzahl von Bewohnern. Im Projekt DEFLAG wurde nun ein neues Verfahren erarbeitet, das die Risiken minimiert, die mit einer kontrollierten Sprengung von Kampfmitteln einhergehen. Dabei wird die Stahlhülle des Blindgängers mithilfe eines Laserstrahls von einer mobilen, automatisierten Plattform aus systematisch eingekerbt und geschwächt. So kann der Sprengkörper durch eine kontrollierte Verpuffung ungefährlicher entschärft werden als durch eine Sprengung.

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EFAS: Einsatzunterstützungssystem für Feuerwehren zur Gefahrenbekämpfung an Bord von Seeschiffen

Förderkennzeichen  13N14055 bis 13N14062

Wenn auf einem Schiff im Hafen Feuer ausbricht, sind die landseitigen Feuerwehren zuständig. Diese sind nicht speziell für Schiffsbrände ausgebildet und deshalb besonders gefordert. Im Forschungsprojekt EFAS wurde untersucht, wie die Feuerwehrleute im Inneren des Schiffes geortet und ihre Vitaldaten erfasst werden können. Darüber hinaus sollten auch Umgebungsdaten, wie Temperaturen und Schadstoffe, der Einsatzleitung übermittelt werden. Die schnelle Bereitstellung von Lagebildern sowie eine stabile Kommunikation zwischen allen Beteiligten ermöglicht es den Rettungskräften, in Zukunft auch in unbekanntem Umfeld effizient zu arbeiten.

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EINS3D: Luftbasierte Einsatzumgebungsaufklärung in 3D

Förderkennzeichen  13N14182 bis 13N14185

Bei einer Großschadenslage, wie einem Großbrand, einer Massenkarambolage oder einer großflächigen Überschwemmung, ist es für die Einsatzleitung nicht immer einfach, schnell einen umfassenden Überblick zu bekommen. Im Forschungsvorhaben EINS3D wurden deshalb spezielle Kameras und Sensoren für unbemannte Fluggeräte erforscht. Die Aufnahmen der Kameras werden an die Einsatzleitung der Feuerwehr gesendet. Auf Basis der Daten wird in Echtzeit eine dreidimensionale Karte des betroffenen Areals erstellt.

Projektumriss EINS3D (PDF, 72KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                     

FOUNT2: Fliegendes Lokalisierungssystem für die Rettung und Bergung von Verschütteten

Förderkennzeichen  13N14161 bis 13N14167

Wenn Menschen verschüttet worden sind, beginnt für Einsatzkräfte ein Wettrennen gegen die Zeit. Häufig erschweren unübersichtliche Trümmerfelder die Suche nach den Verschütteten und gefährden auch die Rettungskräfte. Deshalb erforschten die Partner im Projekt FOUNT2 einen leistungsstarken, unbemannt fliegenden Flugroboter. Mithilfe eines neuen Kamerasystems kann ein Trümmerfeld aus der Luft hochaufgelöst und dreidimensional kartiert werden. Zusätzlich soll ein integriertes Bio-Radar Verschüttete und Verletzte auffinden.

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GAS-O-CHROM: Gasochrome Sensoren - Optische Gassensoren für den Einsatz in Brandmeldern zur Brandgasfrüherkennung

Förderkennzeichen 13N14073 bis 13N14077

Jährlich sterben in Deutschland mehr als 400 Menschen an den Folgen von Bränden. Um Menschen vor den Flammen und Rauchgasen zu schützen, besteht in den meisten Bundesländern inzwischen die Pflicht, Rauchmelder in Gebäuden zu installieren. Die konventionellen Geräte lösen jedoch erst Alarm aus, wenn der Raum deutlich verraucht ist, sich das Feuer also schon in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Deshalb wurde in dem Projekt GAS-O-CHROM ein Warnsystem erforscht, das Gase, die in der ersten Brandphase entstehen, erkennt, und entsprechend frühzeitig Alarm auslösen kann.

Projektumriss GAS-O-CHROM (PDF, 66KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                        

LARUS: Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbemannte Luftfahrtsysteme

Förderkennzeichen  13N14132 bis 13N14137

Für Schiffbrüchige zählt jede Minute. Die Menschen können jedoch insbesondere dann schnell gerettet werden, wenn genaue Informationen über Ort und Einsatzsituation an der Unglücksstelle vorliegen. Konventionelle Notmeldungen beinhalten jedoch oft nicht alle Details für einen effizienten Einsatz der Seenotretter. Die schnelle Ortung aus der Luft ist daher ein entscheidender Fortschritt. Im Projekt LARUS wurde deshalb ein unbemanntes Flugsystem erforscht, das ohne Steuerung durch einen Piloten die Suche und Rettung von Menschen in Seenot unterstützen kann.

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LaserRettung: Innovatives Lasersystem zur Rettung bei komplexen Unfallszenarien

Förderkennzeichen  13N14140 bis 13N14146

Das Verkehrsaufkommen steigt. Doch die Zahl der Verkehrstoten ist in den letzten 25 Jahren auf ein Drittel gesunken. Neue Sicherheitstechniken und moderne Materialien, wie hochfester Stahl und innovative Verbundstoffe, verbessern den Schutz der Personen in Fahrzeugen. Diese Materialien erschweren aber auch Rettungskräften die Befreiung von Unfallopfern aus ihren Autos. Im vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt LaserRettung wird ein kompaktes Lasersystem erforscht, mit dem Einsatzkräfte moderne Fahrzeugwerkstoffe schneller zerschneiden können.

Projektumriss LaserRettung

      

MOFSchutz: Metallorganische Gerüstverbindungen als hoch-selektive Gefahrstoff-Adsorber für Atemschutzmasken und Schutzkleidung

Förderkennzeichen  13N14194 bis 13N14199

Gefahrstoffe, die bei Großunfällen oder terroristischen Anschlägen ausgetreten sind, bergen für Einsatzkräfte ein hohes Risiko. Sie haben dann die Wahl zwischen Schutzanzügen, die von der Außenluft isoliert sind, oder solchen, die einen Luftaustausch mittels Filtern erlauben. Gängige Filtermaterialien können aber toxische Industriechemikalien kaum zurückhalten. Oftmals werden deshalb komplett von der Außenwelt isolierte Schutzanzüge getragen. Dies führt aufgrund des fehlenden Luftaustauschs zu hohen Belastungen für die Einsatzkräfte. Das gefördertes Projekt MOFSchutz erforschte neue Filtermaterialien, die Luft und Feuchtigkeit durchlassen, aber toxische Chemikalien herausfiltern.

Projektumriss MOFSchutz (PDF, 78KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                                       

MoSAIk: Mobiles Sensornetz zur autonomen und großflächigen Unterwasserortung und Identifikation von Gefahrenstoffen in Häfen und Binnengewässern

Förderkennzeichen 13N14152 bis 13N14154

Jedes Jahr werden illegale Einleitungen von Öl und Chemikalien in die Ostsee festgestellt. Ein großflächiges Frühwarnsystem kann künftig durch unbemannte Unterwasserfahrzeuge realisiert werden. Das Projekt MoSAIk erforschte eine Flotte kleiner autonomer Unterwasserroboter, um den Einlass von Schwerölen und giftigen Stoffen frühzeitig zu entdecken. Mithilfe neuer Miniatursensoren und innovativer Unterwasserkommunikation sollen diese unbemannten Systeme im Schwarm effektiv Schadstoffe auf großflächigen Gebieten messen.

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SEERAD: Seenotrettungssystem basierend auf einem störungsarmen Radar

Förderkennzeichen  13N14117 bis 13N14119

Durch extreme Wetterbedingungen auf See oder Unfälle an Bord können Menschen in Seenot geraten. Fällt eine Person über Bord, versucht die Besatzung sofort, die Position mit Rettungsmitteln zu markieren. Aber bei schwerem Seegang ist es schwierig, die Person wiederzufinden. Das Schiffsradar bietet wenig Unterstützung, da Menschen im Wasser bei hohen Wellen oder starkem Regen nur unzureichend erfasst werden. Im Projekt SEERAD wurde deshalb ein neues Seenotrettungssystem erforscht: Sogenannte Transponder wurden in Rettungsmitteln, wie Schwimmwesten oder -reifen, integriert. Sie senden ein spezielles Radarsignal zurück, welches von der Radarantenne zusätzlich empfangen und ausgewertet wird. Da dieses Signal nicht von Störungen durch Reflektionen an Wellen überlagert wird, werden auch kleine Objekte sichtbar.

Projektumriss SEERAD (PDF, 83KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                                                 

TEBRAS: Techniken zur Branderkennung, Bekämpfung und Selbstrettung in der frühesten Brandphase

Förderkenzeichen  13N14206 bis 13N14211

Brände breiten sich heutzutage aufgrund des zunehmenden Anteils von Kunststoffen und elektrischen Geräte in den Haushalten deutlich schneller aus. Konventionelle Brandmelder warnen erst, wenn ein Raum verraucht ist. Im Projekt TEBRAS wurde die Entstehungsphase von Bränden systematisch untersucht. Ziel ist es, Brandmelder zu entwickeln, die nicht nur frühzeitiger warnen, sondern auch weniger Fehlalarme auslösen. Zusätzlich wurde getestet, ob und welche Löschsprays an die Bevölkerung ausgegeben werden können, um die Selbsthilfekapazitäten zu erhöhen.

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