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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Sicherung der Warenketten"

Die sichere Versorgung und der reibungslose Transport von Waren und Gütern sind für Gesellschaft und Wirtschaft in einer Exportnation wie Deutschland unabdingbar. Im Mittelpunkt der hier vorgestellten Verbundprojekte stand daher die Entwicklung von Lösungen, die vor einem Ausfall von Produktions- und Logistikprozessen schützen.

Containerhafen in Hamburg
© M. Johannsen / Fotolia.com

ContainIT: Containersicherheit durch vernetzte IT-Systeme

Der Seetransport bildet für den internationalen Warenverkehr einen wichtigen Verkehrsweg. Um die zunehmend globalen Transportketten über Wasser, Schiene und Straße effizient und kostengünstig steuern zu können, wird auch die IT-Vernetzung vom Versender bis zum Empfänger immer komplexer. Hier setzte das Projekt ContainIT an, indem es vernetzende effiziente IKT-Lösungen für die Logistik mit innovativen Sicherheitslösungen kombiniert. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer IKT-Plattform zur Vernetzung bestehender Insellösungen. Mit dieser können die Logistik von Containertransporten erstmals umfassend abgebildet und alle Schritte des Warentransports erfasst werden. Auffälligkeiten in der Warenkette können auf diese Weise echtzeitnah identifiziert und in Bezug auf das Risiko eingeordnet werden.

ECSIT: Erhöhung der Containersicherheit durch berührungslose Inspektion im Hafen-Terminal

Das starke Wachstum des weltweiten Warenverkehrs führt zu einem steigenden Bedarf für effiziente Sicherheitslösungen zum Schutz der Waren. So können etwa illegal in einen Seefrachtcontainer eingebrachte Gefahrstoffe die Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft empfindlich stören. Daher wurden im Projekt ECSIT Demonstratoren zur Identifikation von radioaktiver Strahlung erarbeitet und schnelle, bildgebende Verfahren zum Aufspüren von in einen Seefrachtcontainer geschmuggelte Waren und Gefahrstoffe entwickelt. Auf Basis der Demonstratoren soll zukünftig erreicht werden, dass eine hohe Anzahl von Containern in deutlich kürzerer Zeit als bisher auf Gefahrenquellen hin untersucht werden kann. 

MIME: Multimodales Mustererkennungssystem zum Schutz der Bevölkerung vor organisierter Arzneimittelkriminalität und zur Bekämpfung des internationalen Drogenhandels

Die Fälle manipulierter oder gefälschter Arzneimittel sowie die Verbreitung illegaler Substanzen haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Das Verbundprojekt MIME hat einen Demonstrator entwickelt, der die Zusammensetzung von Medikamenten automatisch bestimmen und gefälschte Präparate erkennen kann. Mit Hilfe dieses Systems können Herkunft, Herstellungsprozesse sowie Verbreitungs- und Verbringungswege gefälschter Arzneimittel schneller und genauer identifiziert werden. 

PiraT: Piraterie und maritimer Terrorismus als Herausforderungen für die Seehandelssicherheit: Indikatoren, Perzeptionen und Handlungsoptionen

Durch Angriffe von Piraten am Horn von Afrika und in anderen Meeresregionen ist die Frage eines sicheren Seehandels wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt. Das Verbundvorhaben PiraT hat einen Maßnahmenkatalog zu sicherheitsfördernden Schritten und Initiativen – unter Berücksichtigung von rechtlichen und Kosten-Nutzen-Aspekten – erarbeitet sowie ein Risikomodell zur Einschätzung maritimer Gefährdungslagen erforscht. Zusätzlich wurde eine strategische Zukunftsanalyse für die Sicherheit des Seehandels mit einem Zeithorizont für die nächsten 15 bis 20 Jahren erstellt.

PREPAREDNET: Agentenbasierte Simulation und Erforschung eines Notfallkonzeptes zum Schutz von sensiblen Logistikknoten

In der logistischen Infrastruktur Deutschlands übernehmen Güterverkehrszentren (GVZ) als Logistikknoten wichtige Aufgaben bei der Warenversorgung. In einem GVZ werden unterschiedliche Verkehrsträger, etwa von der Straße oder Schiene mit weiteren Akteuren zusammengeführt. Kommt es zu einer Störung eines GVZ, etwa durch terroristische Handlungen, kann dies national und international zu Produktausfällen und Versorgungsengpässen führen. Ziel des Projekts PreparedNET war die Entwicklung eines Notfallkonzepts, mit dem sofort nach Schadenseintritt ein Notbetrieb ermöglicht wird. Dafür wurde ein Simulationsmodell auf Softwarebasis erarbeitet, das auf einem sogenannten "Multiagentensystem" beruht, das die Schadenslage abbildet und eine schnelle automatisierte Entscheidungsunterstützung erstellen soll.