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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Schutz vor Explosionsgefahren und Chemieunfällen"

Ob Sprengsätze an öffentlichen Plätzen oder Unfälle in Chemiefabriken - die Auswirkungen von Schadenslagen, bei denen chemische Stoffe freigesetzt oder Brand- und Sprengsätze gezündet werden, können verheerend für die Bevölkerung sein und bergen enorme Herausforderungen für Einsatzkräfte. Die Ursachen solcher Katastrophen sind vielfältig, sie können durch Terrorismus, organisierte Kriminalität oder Großunfälle ausgelöst werden. Die Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Schutz vor Explosionsgefahren und Chemieunfällen“ sollte einen Beitrag dazu leisten, durch Gefahrstoffe verursachten Schadenslagen mit präventiven Maßnahmen, der Erforschung neuer Technologien zur Identifikation und Detektion sowie reaktiven Maßnahmen der Krisenbewältigung einzudämmen.

Technischer Großunfall in einer Fabrik
© alexxbaumbach/Fotolia.com

Abgeschlossene Forschungsvorhaben:

EVADEX: Methoden zur standardisierbaren Evaluation von Messsystemen für Explosivstoffspuren

Förderkennzeichen  13N13360 bis 13N13366

In Deutschland konnten in der Vergangenheit einige geplante Sprengstoffanschläge verhindert werden. Die Methoden der Detektion von Sprengstoffen spielen bei solchen Erfolgen eine entscheidende Rolle. Im Projekt EVADEX wurden Testmethoden und -materialien erarbeitet, die einen direkten Vergleich verschiedener Spurendetektionssysteme ermöglichen. Anhand der Ergebnisse soll eine DIN-Spezifikation für Spurendetektionssysteme erstellt werden. Damit sollen Anwender von Detektionssystemen in die Lage versetzt werden, eine optimale Geräteauswahl zu treffen.

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FIDEX: Autonomer Mikroflammenionisationsdetektor für den Explosionsschutz in zivilen Kanalisationsnetzen

Förderkennzeichen  13N13271 bis 13N13275

Kanalisationsnetze sind verborgene, aber zentrale Bestandteile unserer Versorgungsinfrastruktur. Wenig bekannt ist ihr Gefahrenpotenzial im Hinblick auf Explosionen. Durch auslaufendes Benzin, Reinigungsmittel aus Haushalten oder lange Standzeiten des Abwassers können explosive Stoffgemische entstehen, die auch die Wartungsarbeiter in den Kanalsystemen gefährden. Um gefährliche Stoffe in der Kanalisation schneller und effektiver zu erkennen, wurde im Projekt FIDEX ein autonomer Mikroflammen-Ionisations-Detektor erforscht. Dieser kann unabhängig von externer Wasserstoffzufuhr betrieben werden, da das System den erforderlichen Wasserstoff selbst generiert. Damit wird es möglich werden, auch die bisher nicht oder nur schwer zugänglichen Bereiche der Kanalisation effizient zu überwachen.

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FIRGAS: Feuerwehr Infrarot-Gasanalysesystem

Förderkennzeichen  13N13126 bis 13N13129

Damit die Feuerwehr bei Gefahrstoffunfällen oder Industriebränden sicher und effektiv vorgehen kann, muss sie die Lage möglichst vollständig überblicken. Dabei stellen giftige Gase und andere Schadstoffe eine große Herausforderung dar, weil sie häufig unsichtbar und schwer zu bestimmen sind. Die Partner im Projekt FIRGAS erarbeiteten zu diesem Zweck ein tragbares Messgerät, das Brandgase und Chemikalien rasch und zuverlässig vor Ort identifizieren und ihre Konzentration feststellen kann. Dieses Gerät soll es den Einsatzkräften ermöglichen, sich schnell einen präzisen Überblick über die Lage zu verschaffen, so dass eine für den jeweiligen Fall effektive und sichere Vorgehensweise gewählt werden kann.

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Horatio: Hochauflösendes Terahertz-Sensorsystem zur Detektion toxischer Gase

Förderkennzeichen  13N13178 bis 13N13180

Die Feuerwehr rückt nicht nur zur Brandbekämpfung aus, sondern auch bei anderen Schadenslagen, wie zum Beispiel einem Unfall in einer Chemiefabrik. Dabei ist sie auf mobile Detektionssysteme angewiesen, mit denen sie freigesetzte, giftige Stoffe zuverlässig erkennen kann, die zu einer Gefahr für die Rettungskräfte selbst, vor allem aber auch für die Bürgerinnen und Bürgern in der Nachbarschaft werden können. Die Verbundpartner im Projekt Horatio erforschten dazu die Potenziale eines Terahertz-Sensorsystems, das sowohl im Normalbetrieb als auch in Schadenfällen zur schnellen Erkennung von Gasen eingesetzt werden kann. Neben der Miniaturisierung des Systems für einen mobilen Einsatz wurden auch Funktionen, wie die Abfrage von Sensordaten aus der Ferne, erarbeitet. Diese Technologie soll die Fähigkeit der Feuerwehren, rasch auf Chemieunfälle reagieren zu können, weiter erhöhen.

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LAGEF: Lasertechniken zur Beurteilung von Gefahrenlagen mit Objekten mit chemischen und explosiven Gefahrstoffen

Förderkennzeichen   13N13286 bis 13N13288

Wenn herrenlose Gepäckstücke beispielsweise an einem Flughafen oder Bahnhof entdeckt werden, muss ihr Inhalt untersucht werden. Bisherige Verfahren liefern eine bildliche Darstellung des Inhalts oder können auf der Oberfläche der Objekte Spuren von Brand- oder Explosivstoffen nachweisen. Eine Aussage über die chemische Zusammensetzung von Stoffen im Inneren der Gegenstände ist bislang nicht möglich. Im Projekt LAGEF wurde dazu ein innovativer Ansatz verfolgt: Es sollte ein Laserbohrsystem realisiert werden, mit dem Proben aus dem Inneren des verdächtigen Objekts entnommen werden. Das System sollte von einer ferngesteuerten Roboterplattform aus eingesetzt werden, wie sie die Entschärfungsdienste der Polizeien nutzen. Damit trug das Projekt zu einer zuverlässigen Detektion der Inhaltsstoffe eines möglichen Sprengsatzes bei, so dass eine schnelle und exakte Gefährdungseinschätzung ermöglicht wird.

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USBV-Inspektor: Multimodale Sensor-Suite zur Unterstützung der USBV-Entschärfung und Beweissicherung

Förderkennzeichen  13N13276 bis 13N13280

Wer an öffentlichen Plätzen, Flughäfen oder Bahnhöfen sein Gepäck vergisst, verursacht einen Großeinsatz der Polizei.  Auch wenn sich die meisten der verwaisten Gepäckstücke als harmlos erweisen, müssen die Einsatzkräfte zunächst von einer möglichen Gefahr ausgehen und prüfen, ob es sich um eine unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) handelt. Neben einer schnellen Einschätzung der potentiellen Bedrohungslage ist auch das Sichern von Beweisen für ein späteres Strafverfahren sehr wichtig. Die Partner im Verbundprojekt USBV-Inspektor erforschten die Möglichkeiten einer „Sensor-Suite“ bestehend aus einem Millimeterwellenscanner zur Durchleuchtung des Gepäckstücks, einer 3D-Umgebungserfassung sowie einer hochauflösenden Kamera. Montiert auf einer robotischen Plattform ermöglicht sie es, Spreng- oder Brandvorrichtungen in Gepäckstücken schnell aus sicherer Entfernung zu erkennen und umfangreiches Beweismaterial für die spätere juristische Bewertung zu sichern.

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