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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Schutz von Verkehrsinfrastrukturen"

Verkehrswege sind wichtige Infrastrukturen für Wirtschaft und Gesellschaft. Aber sie können durch Naturkatastrophen, Großunfälle, Kriminalität und internationalen Terrorismus gefährdet werden. Mit dieser Bekanntmachung verfolgte das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Ziel, im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“, innovative Sicherheitslösungen zu fördern. Dabei lag der Schwerpunkt der Richtlinien auf dem Schutz von Menschen im Bus-, Bahn- und Flugverkehr. Erwartet wurden Verbundprojekte, die umfassende Sicherheitskonzepte mit neuen Technologien, Handlungsstrategien und Organisationsformen erforschen.

Autobahnkreuz von oben
© clu / Fotolia.com

ORGAMIR: Organisationsübergreifende Gefahrenabwehr zum Schutz von Menschen und kritischen Infrastrukturen durch optimierte Prävention und Reaktion

U-Bahnen gehören zu den kritischen Infrastrukturen. Hier bewegen sich große Menschenmengen auf kleinstem Raum. Was ist zu tun, um im Ernstfall einen Unfall, einen Brand oder die Freisetzung von Gefahrstoffen zu bewältigen? Im Projekt ORGAMIR wurde eine umfassende Lösung erforscht, die die Rettungs- und Schutzmaßnahmen nach einer Gefahrstofffreisetzung in U-Bahnen verbessern soll. Dafür wurde ein innovatives System entwickelt, das es den Einsatzkräften im Krisenfall ermöglicht, eine vorhandene oder voraussichtliche Kontamination des U-Bahn-Systems schnell einzuschätzen. Dabei geht es darum, bei Gefahr schnelle und zielgerichtete Anweisungen und Hinweise an Passagiere, Rettungskräfte und Betreiberorganisationen zu ermöglichen.

ORGAMIR Plus: Organisationsübergreifende Gefahrenabwehr zum Schutz von Menschen und kritischen Infrastrukturen durch optimierte Prävention und Reaktion

U-Bahnen werden täglich von Millionen von Fahrgästen genutzt. So sind bei einem Unfall oder Brand sofort viele Menschen gefährdet. Ziel des Projektes ORGAMIR Plus war eine echtzeitnahe Simulationslösung, die die Ausbreitung von Gefahrstoffen in komplexen U-Bahnhöfen anzeigen kann. Um diese Simulationen realitätsnah zu gestalten, wurden bei der Nachstellung flüchtender Menschenmengen auch soziodynamische Aspekte berücksichtigt. Auf Basis dieser neuen Simulationen können Fahrgäste und Rettungskräfte im Ernstfall aktuelle Informationen über noch benutzbare Rettungswege erhalten. Die im Projekt erzielten Ergebnisse sind zur Verbesserung von Brandschutz- und Notfallkonzepten auch übertragbar auf andere Bereiche.

SinoVE Management: Sicherheit in offenen Verkehrssystemen / Eisenbahn

Personen- wie Warentransporte können unterschiedlichen Gefahren, wie kriminellen Angriffen, Bränden oder auch terroristischen Anschlägen, ausgesetzt sein. Um den Schutz von Menschen und Gütern sicherzustellen, haben Forschende im Projekt SinoVE Management eine Systemlösung für ein intelligentes Sicherheitsmanagement-System erstellt. Ziel des Projekts war es, mit Hilfe von verkehrsbasierten Informationen von Leitstellen, wie zum Beispiel Umgebungsbeschreibungen, Zugführung, Flugabfertigung und Bewegung von Personenströmen, ein effizientes Sicherheitsmanagement zu entwickeln. Das System kann das Aufsichtspersonal bei der Bewältigung unterschiedlicher Gefahrenszenarien unterstützen.

SiVe: Verbesserung der Sicherheit von Verkehrsinfrastrukturen

Heutzutage müssen sich alle Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen mit neuen Risiken aber auch zunehmend komplexeren Sicherheitssystemen auseinandersetzen. Ausgehend von diesen Entwicklungen ist im Projekt SiVe ein Expertensystem für ein umfassendes Risikomanagement entwickelt worden. Mit Hilfe des SiVe-Demonstrators können Bedrohungsszenarien simuliert, analysiert sowie Kosten-Nutzen-Analysen von Sicherheitssystemen durchgeführt werden. Dabei können sowohl betriebswirtschaftliche Maßstäbe als auch ethische und kulturelle Werte berücksichtigt werden. Ziel ist es, die Reaktionen im Krisenfall zu optimieren und entsprechende Handlungsvorschriften abzuleiten.

SKRIBT: Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen

Die Beschädigung oder Zerstörung von Brücken und Tunneln hat hat weitreichende Folgen für die Funktionsfähigkeit des Straßennetzes und verursachen erhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Im Projekt SKRIBT wurden deshalb die Auswirkungen von Schäden auf die Bauwerke und deren Nutzer bei verschiedenen Bedrohungsszenarien zusammengestellt. Dazu wurden unter anderem Berechnungen von Brand-, Rauch- und Schadgasausbreitungen sowie von Explosionen durchgeführt. Mit Hilfe von Risiko- und Szenarioanalysen sowie Kosten-Nutzen-Analysen wurden geeignete Schutzmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Zudem haben die Forschenden einen Leitfaden zum Thema „Ereignismanagement für Straßentunnel“ erstellt, der die verantwortlichen Institutionen und Rettungsdienste für Extremszenarien sensibilisieren soll.