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Schutz Kritischer Infrastrukturen

Funktionierende und widerstandsfähige Infrastrukturen sind für die Gesellschaft und die Wirtschaft lebenswichtig und daher besonders schützenswert.

Strommasten
© hykoe / Fotolia.com

Kritische Infrastrukturen und Dienstleistungen haben eine zentrale Bedeutung für das Gemeinwesen. Beeinträchtigungen oder Ausfälle können zu erheblichen Störungen wie Versorgungsengpässen führen. In der Folge kann die öffentliche Sicherheit gefährdet werden und hohe volkswirtschaftliche Schäden entstehen.

Kritische Infrastrukturen sind unter anderem durch die Auswirkungen von Naturkatastrophen bedroht. Auch technisches Versagen und kriminelle oder terroristische Angriffe stellen Gefährdungen dar. Eine Vielzahl von Infrastrukturen in Deutschland ist zudem auf das reibungslose Funktionieren der Informationsinfrastruktur angewiesen. Dies erhöht die Abhängigkeit von der Funktionsfähigkeit von IT-Technologien. Der Trend geht hin zur Bildung von sogenannten „Megainfrastrukturen“. Störungen in einer Infrastruktur können folgenschwere Kaskadeneffekte auslösen, die weitreichende Auswirkungen auf andere Infrastrukturen haben. Deshalb müssen Kritische Infrastrukturen zukünftig stärker sektor- und grenzübergreifend betrachtet werden.

In der Programmsäule „Schutz Kritischer Infrastrukturen“ werden daher der Schutz Kritischer Infrastrukturen und deren Widerstandsfähigkeit gegen Störungen und Angriffe in den Fokus genommen. Dabei gilt es, den Blick auf Infrastruktursysteme, wie zum Beispiel Banken, Kulturgüter, Medien oder das Gesundheits- und Pflegewesen, zu erweitern, die für die Aufrechterhaltung einer funktionsfähigen Gesellschaft ebenso unerlässlich sind wie die Grundversorgung mit Wasser, Strom und Internet.

Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit - Sozioökonomische und soziokulturelle Infrastrukturen"

Kritische Infrastrukturen wie zum Beispiel die Strom- und Wasserversorgung sind für die Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft unerlässlich. Dies gilt jedoch auch für sozioökonomische Infrastrukturen wie das Gesundheits- und Pflegewesen und die Finanz- und Versicherungswirtschaft sowie soziokulturelle Infrastrukturen wie Medien und Kulturgüter. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert daher im Rahmen dieser Förderrichtlinie Verbundprojekte, die durch neue Strategien, technologische Ansätze und organisatorische Konzepte einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der sozioökonomischen und soziokulturellen Infrastrukturen vor den Auswirkungen von Naturkatastrophen, Terrorismus, organisierter Kriminalität und Großschadenslagen leisten.

Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit – Kritische Strukturen und Prozesse in Produktion und Logistik"

Produktion und Logistik spielen nicht nur bei der Versorgung der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Sie sind auch für die Wirtschaftsstandorte Deutschland und Österreich von elementarer Bedeutung. Die Globalisierung und die zunehmende Digitalisierung haben bereits in den vergangenen Jahren zu dynamischen Entwicklungen geführt, die sich im Zusammenhang mit dem Wandel hin zur Wirtschaft 4.0 noch beschleunigen werden. Dabei ist es essentiell, dass auch die bestehenden Lösungen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit und Integrität von Waren und Dienstleistungen kontinuierlich weiter entwickelt werden. Mit der vorliegenden Förderrichtlinie werden innovative Sicherheitslösungen zur Erhöhung der Resilienz von Prozessen und Strukturen in Produktion und Logistik gefördert, wobei der Fokus auf Bereichen liegt, die im Sinne kritischer Infrastrukturen besonders schützenswert sind. Die Förderrichtlinie ist für bilaterale Projekte mit Partnern aus Österreich geöffnet.

Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit – Verkehrsinfrastrukturen"

Verkehrsinfrastrukturen, wie Fernstraßen, Schienenwege, Schifffahrtsstraßen, etc., sind unverzichtbare Lebensadern für Gesellschaft und Wirtschaft. Bei Planung und Bau wurde jedoch nicht mit der Intensität des heutigen Verkehrsaufkommens gerechnet. Zudem können Verkehrsinfrastrukturen auch zum Schauplatz von Großunfällen oder zum Ziel terroristischer Angriffe werden. Das Bundesforschungsministerium fördert daher mit der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Verkehrsinfrastrukturen“ neuartige Technologien und Konzepte zum Schutz kritischer Verkehrsinfrastrukturen in all ihren Funktionen und Dimensionen.

Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit - Schutz kritischer Infrastrukturen"

In Europa bilden Energie-, Wasser- und Verkehrsinfrastrukturen ein lebenswichtiges Rückgrat für Gesellschaft und Wirtschaft. Insbesondere in Deutschland und Frankreich bestehen diese kritischen Infrastrukturen aus einem dichten Netz mit zahlreichen Verknüpfungen zwischen beiden Ländern. Für den wirksamen Schutz kritischer Infrastrukturen ergeben sich vielfältige neue Herausforderungen. Sowohl die Vernetzung als auch der gegenläufige Trend, Einrichtungen dezentral zu organisieren, führen zu neuen Risiken. Ziel der Förderrichtlinien „Zivile Sicherheit – Schutz kritischer Infrastrukturen“ im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms war es, die bilaterale Kooperation in der zivilen Sicherheitsforschung zu stärken. Es wurden interdisziplinäre Forschungsprojekte gefördert, in denen deutsche und französische Partner gemeinsam Lösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen erarbeiteten. Deutschland und Frankreich wollten damit nicht allein die nationale Sicherheit in beiden Ländern stärken, sondern auch einen Beitrag zur europäischen Sicherheitsarchitektur leisten.

Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Schutz vor Explosionsgefahren und Chemieunfällen"

Ob Sprengsätze an öffentlichen Plätzen oder Unfälle in Chemiefabriken - die Auswirkungen von Schadenslagen, bei denen chemische Stoffe freigesetzt oder Brand- und Sprengsätze gezündet werden, können verheerend für die Bevölkerung sein und bergen enorme Herausforderungen für Einsatzkräfte. Die Ursachen solcher Katastrophen sind vielfältig, sie können durch Terrorismus, organisierte Kriminalität oder Großunfälle ausgelöst werden. Die Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Schutz vor Explosionsgefahren und Chemieunfällen“ sollte einen Beitrag dazu leisten, durch Gefahrstoffe verursachten Schadenslagen mit präventiven Maßnahmen, der Erforschung neuer Technologien zur Identifikation und Detektion sowie reaktiven Maßnahmen der Krisenbewältigung einzudämmen.