Kooperation in der zivilen Sicherheitsforschung zwischen deutschen und indischen Projektpartnern
Deutschland und Indien blicken auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit in der Forschung zurück. Vor diesem Hintergrund haben beide Länder beschlossen, gemeinsam an Strategien zur Erhöhung der zivilen Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu forschen. Drei bilaterale Pilotprojekte zu unterschiedlichen Themenfeldern stellten den Startpunkt der Kooperation dar.
Abgeschlossene Verbundvorhaben:
FloodEvac: Verletzbarkeit von Transportinfrastrukturen – Warnung und Evakuierung bei Hochwasser
Förderkennzeichen: 13N13194 bis 13N13200
Hochwasser bringt viele Herausforderungen mit sich. Für die Verantwortlichen sind es vor allem unzureichende Informationen. So lässt sich die Nutzbarkeit von Verkehrswegen nach Hochwasser- und Flutkatastrophen schwer einschätzen. Im Projekt FloodEvac wurden Methoden und Technologien entwickelt, um die Befahrbarkeit und Resttragfähigkeit von betroffenen Verkehrswegen einzuschätzen. Mit einem neu zu entwickelnden Unterwasserroboter sollten Schäden an den Verkehrswegen im Überschwemmungsgebiet untersucht werden können. Zusätzlich würden Simulationen eine Vorhersage zum weiteren Verlauf der Überschwemmung erlauben, so dass Einsätze effektiver geplant werden können.
INVOLVE: Verringerung sozialer Vulnerabilität durch freiwilliges Engagement
Förderkennzeichen: 13N13027 bis 13N13029
Die Arbeit von Freiwilligen ist ein wichtiger Stützpfeiler unserer Gesellschaft. Sie trägt wesentlich dazu bei, Katastrophen vorzubeugen oder zu bewältigen. Im interkulturellen Vergleich mit Indien wurden die besonderen Voraussetzungen erkennbar, die für die Bereitschaft zum freiwilligen bzw. ehrenamtlichen Engagement im Katastrophenschutz in Deutschland bestehen. INVOLVE analysierte diese Bedingungen und entwickelt Konzepte, wie freiwillige Helferinnen und Helfer noch gezielter angesprochen werden können. Darüber hinaus wurden Vorschläge erarbeitet, wie Lehr- und Lernmaterialien zur Aus- und Fortbildung an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden können.
SenSE4Metro: Sicherheitsmanagement- und Notfalleinsatzsystem für U-Bahn-Systeme
Förderkennzeichen: 13N13039 bis 13N13041
Im deutsch-indischen Projekt SenSE4Metro sollte die Sicherheit von Personen in U-Bahn-Systemen durch neue technische und organisatorische Maßnahmen erhöht werden. Ausgangspunkt war ein kulturvergleichender Ansatz, mit dem das Verhalten von großen Menschenmengen in verschiedenen Regionen untersucht wurde. Als technische Neuerung wurde ein sensorbasiertes System erforscht, das es Notfallhelfern ermöglicht, schnell und gezielt geeignete Rettungsmaßnahmen zu ergreifen. Parallel sollte ein Computerprogramm erarbeitet werden, mit dem Rettungskräfte auch selten vorkommende Einsatzfälle trainieren können. Durch das interaktive Training wurden Ersthelfer besser auf außergewöhnliche Ereignisse vorbereitet.