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Kooperation in der zivilen Sicherheitsforschung zwischen deutschen und französischen Projektpartnern

Ziel der Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich ist es nicht nur, die Sicherheit der Bevölkerung in beiden Ländern zu verbessern, sondern auch gemeinsam zu einer europäischen Sicherheit auf hohem Niveau beizutragen. Mit den gemeinsamen Forschungsarbeiten sollen Beiträge zum Schutz vor Terrorismus, organisierter Kriminalität, Naturkatastrophen und Großunfällen geleistet werden.

Kooperation zwischen deutschen und französischen Forschungspartnern
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Laufende Verbundvorhaben:         

DEFERM: Dekontaminationsmaßnahmen nach einer vorsätzlichen oder natürlichen Freisetzung von pathogenen Mikroorganismen

Förderkennzeichen 13N15506 bis 13N15511

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass Krankheitserreger nicht vor Landesgrenzen halt machen und ein grenzübergreifendes, gemeinsames Handeln der Einsatzkräfte unerlässlich ist, um Pandemien effektiv bekämpfen zu können. Ziel des deutsch-französischen Projekts DEFERM ist die Optimierung von Dekontaminationsprozessen, um eine schnelle Ausbreitung biologischer Gefahrstoffe verhindern zu können. Durch die Entwicklung geeigneter Ablaufprozesse sowie Identifikations- und Dekontaminationsverfahren soll eine schnelle und sichere Wiederverwendung von Material und Fahrzeugen im Einsatz gewährleistet werden. 

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DigiPREW: Mobile Digitale Vorbereitung und Reaktion ohne Grenzen

Förderkennzeichen 13N15514 und 13N15515

Mit der SORMAS Software (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) steht dem öffentlichen Gesundheitswesen schon heute ein Werkzeug zur Bekämpfung von Pandemien zu Verfügung, mit dem sich Gesundheitsbehörden in Echtzeit vernetzen können. Im Rahmen von DigiPREW wird untersucht, wie die Vernetzung von Gesundheitsbehörden mit dem SORMAS System auch über Landesgrenzen hinweg möglich ist. Ein Laborinformations- und Managementsystem wird entwickelt, um die Arbeit in den Laboren zu unterstützen und den Datenaustausch weiter zu verbessern. 

Projektumriss DigiPREW (PDF, 198KB, Datei ist nicht barrierefrei)

     

PLANT: Bioterroristische Gefahrenlagen durch Pflanzentoxine

Förderkennzeichen 13N15462 und 13N15463

In Deutschland und Frankreich konnten 2018 Vorbereitungen für schwere staatsgefährdende Straftaten mit Pflanzentoxinen durch Ermittlungsbehörden aufgedeckt und vereitelt werden. Diese Fälle zielten darauf ab, das hochtoxische Gift Rizin aus Pflanzensamen zu gewinnen und gegen Zivilisten einzusetzen. Bioterrorismus stellt für Polizei und Gesundheitsbehörden eine besondere Herausforderung dar: Eingesetzte Giftstoffe müssen schnellstmöglich identifiziert und beseitigt werden, gleichzeitig müssen Beweise gesichert werden, um die Täter rechtskräftig verurteilen zu können. Das deutsch-französische Verbundprojekt PLANT nimmt die mit bioterroristischen Anschlagszenarien verbundene Herausforderungen, wie Tatort- und Asservatenmanagement sowie Vor-Ort-Analytik in den Fokus.

Projektumriss PLANT (PDF, 132KB, Datei ist nicht barrierefrei)

   

PREPMEDVET: Notfallstrategien gegen virale Pathogene

Förderkennzeichen 13N15449 und 13N15450

Der Ausbruch von Covid-19 im Dezember 2019 in China mit der darauffolgenden weltweiten Pandemie ist ein Musterfall für das Auftreten einer neuen Infektionskrankheit und deren Folgen. In einer solchen Situation ist der Schlüssel zur schnellen Reaktion der Gesundheitsbehörden die zeitnahe Identifizierung des Krankheitserregers. Das Projekt PREPMEDVET greift auf Gensequenzierungsmethoden der neusten Generation zurück, die den zeitlichen Vorteil haben, bei der Analyse nach vielen unterschiedlichen Krankheitserregern gleichzeitig suchen zu können. Diese Methode ist im Labor etabliert und soll hier auf eine mobile Plattform übertragen werden.

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SUSQRA: Schutz vor unkonventionellen Sprengvorrichtungen – Charakterisierung und quantitative Risikoanalyse

Förderkennzeichen  13N14484 bis 13N14487

Selbstgebaute Sprengsätze unterschiedlichster Bauart und Größe können fast überall deponiert werden, weshalb sie eine vielschichtige Bedrohung darstellen. Um angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu können, muss das stark variierende Gefahrenpotenzial selbstgebauter Sprengsätze realistisch bewertet werden. Ziel des Projekts SUSQRA ist es, ein Softwaresystem zu entwickeln, mit dem das zu erwartende Schadensausmaß von unkonventionellen Sprengvorrichtungen quantitativ ermittelt werden kann. Die Software soll für unterschiedlichste Klassen von Sprengsätzen mit beliebigen Geometrien einsetzbar sein und insbesondere die Wirkung von Splittern detailgetreu berücksichtigen. Zudem ist die Realisierung eines Analyse-Tools vorgesehen, mit dem die forensische Bewertung nach einem Ereignis effektiv unterstützt wird.

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X-BAT: Erforschung und Herstellung eines dekavalenten Botulismus-Antitoxins zur Abwehr von bioterroristischen Gefahrenlagen

Förderkennzeichen 13N15512 und 13N15513

Botulinum-Neurotoxin ist eines der gefährlichsten bekannten Nervengifte. Bisher ist es in erster Linie als Auslöser von selten auftretenden Lebensmittelvergiftungen bekannt geworden, jedoch könnte das Toxin auch für bioterroristische Anschläge genutzt werden. Im Projekt X-BAT wird das deutsch-französische Konsortium die Eignung und Herstellung neuer Antitoxine erforschen, die gegen alle zehn bekannten Arten des Botulinum-Giftes wirksam sind. Dazu ist es zunächst erforderlich, die Antitoxine in einem aufwändigen Verfahren zu gewinnen. 

Projektumriss X-BAT (PDF, 192KB, Datei ist nicht barrierefrei)

DSS_Evac_Logistic: Entscheidungsunterstützungssystem bei der Evakuierung bewohnter Gebiete

Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Hochwasser oder Unfälle, bei denen es zur Freisetzung großer Mengen giftiger Gase kommt, sind alles Gründe, die zu einer großflächigen Evakuierung der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Regionen führen können. Evakuierungen, bei der eine Vielzahl von Menschen ihre Wohnungen verlassen und ihren Lebensmittelpunkt für Tage verlegen müssen, stellen Behörden und Rettungskräfte vor eine immense Herausforderung. Verantwortliche müssen innerhalb kürzester Zeit weitreichende Entscheidungen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger treffen. Ziel des deutsch-französischen Vorhabens DSS_Evac_Logistic war es, ein Entscheidungsunterstützungssystem für regionale Evakuierungen zu erarbeiten. Das System sollte Verantwortliche sowohl bei der Vorbereitung auf eine Katastrophe als auch im akuten Krisenfall helfen, angemessene Evakuierungsentscheidungen treffen zu können.

GEFREASE: Sicheres Erkennen biologischer Gefahrstoffe vor Ort

Wenn ein Verdacht auf Gefahrstoffe biologischen Ursprungs wie Toxine, Bakterien und Viren besteht, ist sofortiges Handeln gefragt. Damit Rettungskräfte richtig reagieren können, muss schnell herausgefunden werden, um welchen Gefahrstoff es sich handelt. Als Ergebnis des deutsch-französischen Projekts GEFREASE ist ein tragbares Gerät entstanden, das Gefahrstoffe vor Ort erkennt. Außerdem wurde eine Methode erforscht, mit der Stoffe in einer Probe rasch erkannt werden sollen. Damit haben die Projektpartner im Rahmen von GEFREASE einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung und Standardisierung der Messtechnik zur Gefahrstoffdetektion geleistet.

INPOSEC: Sichere Lieferketten im Postverkehr

Der Versand von Briefen und Paketen ist ein wichtiges Kommunikations- und Transportmittel, sowohl für die Wirtschaft, als auch für den privaten Austausch der Bürgerinnen und Bürger. Spektakuläre Einzelfälle, wie der in einem Päckchen entdeckte Sprengstoff, der in einer Tintenpatrone für Drucker eingearbeitet war, zeigen, dass der Postverkehr für kriminelle Handlungen missbraucht werden kann. Ziel des deutsch-französischen Vorhabens INPOSEC war es, ein umfassendes Sicherheits-Managementkonzept zu erarbeiten, mit dem internationale Lieferketten im Postverkehr noch besser vor dem Einbringen illegaler Güter und Gefahrstoffen gesichert werden können. 

OPMOPS: Organisierte Umzüge und Demonstrationen im Öffentlichen Raum: Planung und Krisenmanagement bei hohem Konfliktpotenzial in Städten

Die Teilnahme an öffentlichen Demonstrationen und Kundgebungen sowie an langfristig geplanten Veranstaltungen wie Karnevalszügen und Musikparaden ist Ausdruck einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft. Der Schutz solcher Versammlungen, die Unversehrtheit der Teilnehmer und die Erhaltung der öffentlichen Sicherheit sind Herausforderungen für Ordnungskräfte und Veranstalter. Das deutsch-französische Gemeinschaftsvorhaben erarbeitete eine digitale Entscheidungshilfe, um Großveranstaltungen sicherer zu gestalten. Eine dreidimensionale Visualisierungssoftware analysierte das Geschehen in Echtzeit, errechnete Situationsprognosen und leitete Empfehlungen beispielsweise zu Personaleinsatz, Routenführung und Notfallplanung ab. Rechtliche Aspekte flossen von Beginn an in die Entscheidungsfindung ein und stellten die Angemessenheit der Handlungsoptionen sicher.

REHSTRAIN: Resilienz des Deutsch-Französischen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehrs

Zwischen 2007 und 2014 wurden auf den ICE- und TGV-Strecken mehr als 10 Millionen Fahrgäste zwischen Deutschland und Frankreich mit der Bahn befördert. Mit Blick auf das Szenario einer terroristischen Bedrohung wollten die Partner im Projekt REHSTRAIN die Verwundbarkeit des deutsch-französischen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehrs untersuchen, um die Bahn als kritische Infrastruktur an systemrelevanten Stellen besser schützen zu können. Gleichzeitig wurden umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Systemresilienz erarbeitet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden in ein Entscheidungsunterstützungssystem für die Betreiber überführt.