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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Innovationen im Einsatz – Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit"

Mit der Förderbekanntmachung „Innovationen im Einsatz – Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Technologie- und Wissenstransfer. Ziel ist es, besonders innovative und praxisrelevante Forschungsergebnisse aus dem Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ weiterzuverfolgen und zeitnah in einsatztaugliche Lösungen zu überführen. Polizei und Feuerwehr, Kommunen, Betreiber kritischer Infrastrukturen, Unternehmen der privaten Sicherheitswirtschaft und vergleichbare Akteure, die mit der Herstellung und Gewährleistung der zivilen Sicherheit betraut sind, können durch diese Maßnahme unmittelbar vom neuesten Stand von Wissenschaft und Technik profitieren. Besonders geeignete Projekte aus der zivilen Sicherheitsforschung erhalten dazu die Möglichkeit, im Rahmen von sogenannten Innovationsprojekten ihre Ergebnisse weiter zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit den Anwendern können diese Projekte die Leistungsfähigkeit ihrer Forschungsansätze unter Einsatzbedingungen und wissenschaftlich begleitet, unter Beweis stellen.

Leuchtturm
© Anibal Trejo - stock.adobe.com 

Laufende Forschungsprojekte:

CELIDON-PRO: Praxistransfer von Lokalisierungssystemen zur Unterstützung von Rettungskräften

Förderkennzeichen 13N16883 bis 13N16887

Brandereignisse führen oft zu starker Rauchentwicklung, die die Sicht der Einsatzkräfte erheblich einschränkt und eine visuelle Orientierung unmöglich macht. Besonders gefährlich wird es bei „Nullsicht“, wenn Truppmitglieder den Anschluss verlieren. Trotz Schutzausrüstung ereignen sich in solchen Situationen immer wieder Unfälle, teils mit tödlichem Ausgang. Ziel ist es, Trupps wieder zusammenzuführen und verunfallte Einsatzkräfte zu lokalisieren. Das Vorgängerprojekt CELIDON zeigte die grundlegende Eignung eines solchen Systems. CELIDON-PRO entwickelt dieses weiter und integriert es als infrastrukturunabhängige 360°-Displayanwendung in die Schutzausrüstung.

Projektumriss CELIDON-PRO

 

CroMa-PRO: Simulationsgestütztes Verkehrs- und CrowdManagement bei Großveranstaltungen

Förderkennzeichen 13N16686 bis 13N16689

Großveranstaltungen stellen immer eine enorme Herausforderung für die Sicherheitsplanung dar, da vielfältige Faktoren wie beispielsweise das Verhalten der Besuchenden, die Anreisewege oder Wetterverhältnisse so früh wie möglich zu berücksichtigen sind. Insbesondere die An- und Abreise ist schwer kalkulierbar, da unterschiedliche Verkehrsmittel und Routen zur Verfügung stehen und auch der städtische Verkehr zu betrachten ist. Deshalb ist es wichtig, bereits im Vorfeld mögliche Szenarien zu berücksichtigen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu erarbeiten. Ganzheitliche Simulationen können den Veranstaltenden und Sicherheitskräften helfen, sich gut vorzubereiten und effiziente Anreiserouten vorzuschlagen. Ziel des Projekts CroMa-PRO ist die Verbesserung der Verkehrsführung und Lenkung der Besucherinnen und Besucher bei Großveranstaltungen durch eine umfassende Simulationsunterstützung des Planungsprozesses zivilen Sicherheit.

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D2PuLs-PRO: Digitale Dynamische Patienten- und Lagesimulation

Förderkennzeichen 13N17020 bis 13N17018

Großschadensereignisse und Katastrophen mit einem Massenanfall von Notfallpatienten (MAN-Lagen) fordern die gesamte Rettungskette besonders heraus. Da MAN-Lagen selten auftreten, fehlt häufig die Einsatzroutine. Im Vorgängerprojekt „Digitale Dynamische Patienten- und Lagesimulation (D2PuLs)“ wurde ein digitales System entwickelt, das Einsatz- und Rettungskräften ermöglicht, MAN-Lagen realitätsnah zu trainieren. Ziel des Folgeprojekts D2PuLs-PRO ist eine erweiterte Patientensimulation, die den menschlichen Organismus sowie die Wirkung von Verletzungen und Behandlungen von der Einsatzstelle bis zur Notaufnahme realistisch abbildet.

Projektumriss D2PuLs-PRO

 

ESCAPE-PRO: Besucherstromsimulationen bei parallelen Großveranstaltungen

Förderkennzeichen 13N16639 bis 13N16645

Vor dem Hintergrund der potenziellen Gefahr terroristisch motivierter Gewalttaten müssen Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit Großveranstaltungen Szenarien für Bedrohungen und Evakuierungen im Voraus durchdenken. Personenstromsimulationen können dabei unterstützen, Evakuierungsszenarien zu planen und Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Das vorherige Projekt ESCAPE hat erstmals erfolgreich eine mikro- und makroskopische Perspektive innerhalb einer Simulationssoftware kombiniert, um damit weitläufige Veranstaltungsflächen oder gleichzeitig stattfindende Großveranstaltungen in unmittelbarer Nähe zu simulieren. Ziel des Projektes ESCAPE-PRO ist es, die Leistungsfähigkeit der Software zu verbessern und den Mehrwert und die Anwendbarkeit in der Praxis zu zeigen.

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HiP-MS-PRO: Mobiles Hochdruck-Massenspektrometer mit Funktion als Ionenmobilitätsspektrometer zur schnellen Gefahr- und Sprengstoffdetektion

Förderkennzeichen 13N16006 bis 13N16009

Sicherheits- und Rettungskräfte müssen Gefahrstoffe vor Ort schnell und sicher nachweisen, um geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Dies gilt für toxische Industriechemikalien, die bei Unfällen oder durch terroristische Anschläge freigesetzt werden, ebenso wie für Sprengstoffe. Im Vorgängerprojekt „ Baukleines Hochdruck-Massenspektrometer zur schnellen und sicheren Spreng- und Gefahrstoffdetektion (HiP-MS)“ wurde eine neuartige Messtechnik untersucht, die im Vergleich zu herkömmlich eingesetzten Ionenmobilitätsspektrometern (IMS) ein breiteres detektierbares Stoffspektrum und eine verbesserte Substanzidentifikation ermöglicht. Ziel von HiP-MS-PRO ist die Verknüpfung der Vorteile des neuartigen HiP-MS-Messprinzips mit denen des IMS in einem kompakten Gesamtsystem für die mobile Nutzung.

Projektumriss HipMS-PRO

 

HoWa-PRO: Innovative Methoden der Niederschlagsmessung und -vorhersage im Einsatz für die Hochwasserfrühwarnung in kleinen Einzugsgebieten

Förderkennzeichen 13N16432 bis 13N16436

Im Zuge des Klimawandels werden Extremwettersituationen zunehmen. Zuverlässigen und fundierten behördlichen Frühwarnungen kommt eine immer entscheidendere Bedeutung zu. Die verheerenden Sturzfluten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 haben dies überdeutlich vor Augen geführt. Für Starkregen- und Hochwasserereignisse sind räumlich präzise Prognosen eine Herausforderung und die Vorwarnzeiten kurz. Im Vorgängerprojekt HoWa-innovativ wurde eine neuartige Methode zur genaueren lokalen Niederschlagsbestimmung entwickelt und in drei sächsischen Testgebieten erfolgreich erprobt. Ziel des Vorhabens ist es, die bisher erarbeiteten Ergebnisse zu einem robusten Einsatzdemonstrator weiterzuentwickeln.

Projektumriss HoWa-PRO

 

IDAS-PRO: Innovatives Drohnenabwehrsystem

Förderkennzeichen 13N16501 bis 13N16506

Gefährdungen durch Drohnen haben für die Sicherheitsbehörden eine sehr große Bedeutung und stellen bei der Gefahrenabwehr eine große Herausforderung dar. Zahlreiche Vorfälle mit Drohnen bei Veranstaltungen wie auch an Verkehrsflughäfen unterstreichen dies. Letzteres verdeutlicht, welchen wirtschaftlichen Schaden eine im Handel leicht verfügbare Drohne anrichten kann. Aufbauend auf Vorläuferprojekten entsteht in IDAS-PRO eine mobile Lösung zur Abwehr von Drohnenangriffen oder von Drohnen, die unerlaubt in definierte Sicherheitszonen eindringen.

Projektumriss IDAS-PRO

 

KatHelfer-PRO: Koordination von Spontanhelfenden im Krisen- und Katastrophenfall

Förderkennzeichen 13N16546 bis 13N16552

Der Umgang mit ungebundenen Spontanhelfenden und deren zielführender Einsatz in Notfall-, Krisen- und Katastrophensituationen stellt Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zunehmend vor erhebliche koordinatorische Herausforderungen. Allein in jüngster Vergangenheit kam es mit der Überflutung des Ahrtals, der Corona-Pandemie oder dem Ankommen ukrainischer Kriegsflüchtlinge zu Großlagen, bei denen Spontanhelfende eine bedeutende Rolle gespielt haben. In der Praxis fehlt es jedoch nach wie vor an Werkzeugen und Vorgehensweisen. Ziel von KatHelfer-PRO ist die Schaffung einer, von einem Organisationskonzept begleiteten, IT-Plattform, die im Katastrophenfall umgehend einsatzfähig ist, um Spontanhelfende zu koordinieren.

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LARUS-PRO: LARUS – Praxistransfer in Rettungsorganisationen

Förderkennzeichen 13N15664 bis 13N15669

Im abgeschlossenen Projekt „Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbemannte Luftfahrtsysteme (LARUS)“ konnte die grundsätzliche Eignung eines unbemannten Flugsystems für automatisierte Einsätze im Bereich der Seenotrettung nachgewiesen werden. In einem nächsten Schritt soll das System weiterentwickelt werden und künftig auch für verschiedene Szenarien und Einsätze im Rettungsdienst und Katastrophenschutz verwendbar sein. So etwa bei der Vermisstensuche an Land, der Lageerkundung bei Waldbränden, bei Naturkatastrophen wie Hochwasserszenarien, oder bei Störfällen und Havarien.

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MoPlas2Dekon-PRO: Mobile Plasmatechnologie zur Raumdesinfektion

Förderkennzeichen 13N16319 bis 13N16323

Im Projekt MoPlasDekon konnte erfolgreich der Ansatz einer chemikalienfreien Dekontamination von mit Krankheitskeimen verseuchten Gegenständen unter Verwendung eines mobilen Plasmabehandlungssystems nachgewiesen werden. Ein erster vielversprechender Einsatz des Prinzips erfolgte gleich zu Beginn der Corona-Pandemie mit der Dekontamination von Schutzmasken beim Bayerischen Roten Kreuz. Nunmehr gilt es, auf Basis der erzielten Ergebnisse den Versuchsaufbau für einen späteren Einsatz hin zu optimieren. Die chemikalienfreie Dekontamination von verseuchten Gegenständen konnte in einem kühlschrankgroßen Behältnis nachgewiesen werden. Im Rahmen des MoPlas2Dekon-PRO-Verhabens soll nun untersucht werden, ob und wie mittels des hierzu eingesetzten Plasmabehandlungssystems auch größere Raumvolumina verlässlich behandelt werden können.

Projektumriss MoPlas2Dekon-PRO

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte:

AKIT-PRO: AutonomieKIT für die Umrüstung von Arbeitsmaschinen in kooperierende Nutzfahrzeuge zur Unterstützung von Rettungskräften

Förderkennzeichen 13N15671 bis 13N15673

Im abgeschlossenen Projekt „Autonomie-KIT für seriennahe Arbeitsfahrzeuge zur vernetzten und assistierten Bergung von Gefahrenquellen (AKIT)“ ist es gelungen, herkömmliche Baumaschinen zu teilautonomen Roboterfahrzeugen umzurüsten, um im Falle einer Katastrophe gefährliche Aufgaben zu übernehmen. In AKIT-PRO sollte die bisher entwickelte Technologie für den Einsatz unter realen Bedingungen verbessert und erprobt werden.

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