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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Gesellschaftliche Dimensionen der zivilen Sicherheitsforschung"

Sicherheitslösungen können nur wirksam werden, wenn sie sowohl in die täglichen Abläufe als auch zur Gesellschaft passen. Mit der Bekanntmachung „Gesellschaftliche Dimensionen der zivilen Sicherheitsforschung“ im Rahmen des Sicherheitforschungsprogramms der Bundesregierung wurden gesellschaftliche Fragestellungen der zivilen Sicherheit erörtert. Das Bundesforschungsministerium förderte Projekte zu Entwicklungen der Sicherheitskultur und zur institutionellen Sicherheitsarchitektur. Dabei waren auch Herausforderungen durch Technisierung relevant. Hier interessierten disziplinübergreifende Fragestellungen nach gesellschaftlichen Voraussetzungen, Einbettungen und Konsequenzen innovativer Sicherheitslösungen.

Passanten auf einem Platz von oben fotografiert.
© Zoe / Fotolia.com

Bisher wurden vorrangig Fragen der Genese, der Akzeptanz, der Implementierung und der Folgen von Technisierungsprozessen (Technik) sowie Herausforderungen an Rahmenbedingungen, Strukturen und Handlungsmuster von sicherheitsrelevanten Akteuren (Organisation) bearbeitet. Die Bekanntmachungen zu den „Gesellschaftliche Aspekten der Sicherheitsforschung“ war primär auf sicherheitsbezogene Forschungen zu Werten, Wahrnehmungen, Kommunikation und Verhaltensweisen (Sicherheitskultur) und auf die nationale und internationale Konstitution des konzeptionellen, institutionellen und räumlichen Gefüges der Sicherheitsherstellung im Kontext des Wandels von Staatlichkeit (Sicherheitsarchitektur) ausgerichtet.

  

Z-Lab: Zukunftslabor des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit

Förderkennzeichen  13N14842

Deutschland zählt zu den sichersten Staaten der Welt, auch wenn das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger Schwankungen unterliegt. Dabei gibt es immer wieder neue Herausforderungen, die sowohl praxisgerechte Sicherheitslösungen erfordern als auch die Umsetzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse voraussetzen. Ziel des Zukunftslabors ist es, den Wissenstransfer zu verbessern und die Vernetzung zwischen Forschung, Wirtschaft, Anwendern und Politik im Bereich der Sicherheitsforschung zu intensivieren. Dazu werden Ergebnisse der zivilen Sicherheitsforschung in neuen Kontexten zusammengeführt, aufbereitet und erlebbar gemacht. Der Weitergabe wissenschaftlicher Erkenntnisse und dem Erwerb von Sicherheitskompetenzen wird breiter Raum eingeräumt.

Das Zukunftslabor befindet sich im Einstein Center Digital Future, in zentraler Lage in Berlin. Interessierte Fachgruppen können sich die Ausstellung anschauen.

Projektumriss Z-Lab (PDF, 230KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projektes

   

Forschungsforum Öffentliche Sicherheit

Förderkennzeichen 13N13655 (Laufzeit: 04/2015 - 08/2018) und 13N10435 (Laufzeit: 10/2009 - 3/2015)

Sicherheit ist ein elementares Grundbedürfnis jeder Gesellschaft. Auch wenn Deutschland als eines der sichersten Länder der Welt gilt, ist die Erwartung einer allumfassenden Sicherheit, die sämtliche Gefahren ausschließt, nicht erfüllbar. Das Forschungsforum analysierte und bewertete nationale und internationale Entwicklungen der öffentlichen Sicherheit. Relevante Forschungsthemen wurden strukturiert, neues Wissen geschaffen und vorhandenes Know-how vertieft und verbreitet. Aus den Forschungsergebnissen und den Workshops mit politischen Entscheidungsträgern wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Weitere Informationen

BaSiD: Sicherheiten, Wahrnehmungen, Bedingungen und Erwartungen - ein Monitoring zum Thema Sicherheit in Deutschland

„Was führt dazu, dass wir uns sicher fühlen?“ Das Sicherheitsempfinden jedes Einzelnen ist von persönlichen Erfahrungen sowie äußeren Einflüssen geprägt. Das Verhältnis zwischen subjektiven Ängsten und der öffentlichen Sicherheitslage stand im Fokus des Verbundprojektes BaSiD. Anhand der Analysen im Projekt wurde ein „Barometer für die Sicherheit in Deutschland“ erstellt. Das Sicherheitsbarometer bietet nicht allein eine Übersicht über das aktuelle Sicherheitsempfinden in Deutschland. Es soll vor allem auch Anwender dabei unterstützen, die Wirkung von neuen Sicherheitsmaßnahmen auf die Menschen, wie zum Beispiel intelligente Überwachungstechniken, besser einzuschätzen.

DynASS: Dynamische Arrangements städtischer Sicherheitskultur

Sicher­heit ist Lebens­qua­li­tät. Ins­be­son­dere in gro­ßen Städ­ten gerät die Sicher­heit immer stär­ker in den Blick von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, Medien und Politik. Ziel des Projektes DynASS war es, die Faktoren zu identifizieren, die das Sicherheitsempfinden von Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt prägen und beeinflussen. Dafür wurde einerseits die Sicherheitswahrnehmung städtischer Bewohner und andererseits die Maßnahmen der kommunalen Akteure zur Erhöhung der Sicherheit untersucht. Die Ergebnisse wurden kategorisiert, um unter Berücksichtigung der vorhandenen Handlungsspielräume innovative Ansätze zur kommunalen Sicherheitspolitik zu formulieren. Diese Ideen und Ansätze wurden den kommunalen Akteuren in Form eines Leitfadens zur Verfügung gestellt.

INVODAS: Interessenausgleich im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung

Die EG-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gibt den Rahmen für die Umsetzung in allen EU-Mitgliedstaaten vor. Sie lässt dabei aber auch Spielräume für die nationalstaatliche Ausgestaltung. Die Forschenden im Projekt INVODAS hatten zum Ziel aufzuzeigen, welcher Gestaltungsspielraum besteht, um bei der Speicherung von Telekommunikationsdaten die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu wahren. Dafür wurde eine rechtsvergleichende Analyse entsprechender Lösungen in 26 EU-Mitgliedsstaaten vorgenommen. Zu den analysiereten Aspekten gehörten der Umgang mit und der Zugriff auf die Daten (Staat-Staat), die Organisation und die Kosten einer Vorratsdatenspeicherung bei Telekommunikationsanbietern (Staat-Wirtschaft) und die Nutzung der Daten in unterschiedlichen staatlichen Stellen (Staat-Staat). Im Rahmen des Projektes konnten daraus konkrete Vorschläge entwickelt werden, um die Regulierung und Umsetzungspraxis der Vorratsdatenspeicherung noch rechtskonformer zu gestalten.

KoSiPol: Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt

Komplexer werdende Sicherheitsfragen und erhöhte Unsicherheitsgefühle in der Bevölkerung stellen Kommunen vor neue Anforderungen. Deshalb werden für wirksame Präventionsarbeit auch zunehmend neue Partner einbezogen. Ziel des Projektes KoSiPol war die wissenschaftliche Analyse kommunaler Sicherheitskonzepte und das Erkunden von Potenzialen für die Weiterentwicklung. Dazu wurden in insgesamt 16 Städten Sicherheitskooperationen in Handlungsfeldern untersucht, die typischerweise mit öffentlicher Sicherheit auf kommunaler Ebene verbunden sind, wie „Jugendliche als Täter und Opfer“, „Sucht und Drogen“ sowie „Polizeipräsenz“. Das Projekt hat auf Basis der Ergebnisse dieser empirischen Bestandsaufnahmen Empfehlungen für die Weiterentwicklung von kommunalen Sicherheitskonzepten erarbeitet.

Krisenprävention: Methoden und Instrumente der zivilen Konfliktbearbeitung und Krisenprävention

Nicht immer entstehen Krisen der zivilen Sicherheit direkt in Deutschland. Häufig sind es auch Katastrophen oder Konflikte auf internationaler Ebene, die Rückwirkungen auf ein europäisches Land haben. Vor diesem Hintergrund war es Ziel des Projekts Krisenprävention Methoden und Anwendungsfelder der zivilen Konfliktbewältigung am Fallbeispiel Afghanistans zu untersuchen und grundsätzlich zu bewerten. Die Zunahme von Gewalt und politischer Instabilität in Afghanistan standen in direktem Zusammenhang mit dem Anbau und der Vermarktung von Opium. Im Vorhaben wurden daher Empfehlungen für die Verbesserung entwicklungs- und präventionsorientierter Drogenkontrolle und Drogen-Profil-Analysen erarbeitet. Die Projektergebnisse wurden durch eine kontinuierliche Publikations- und Vortragstätigkeit einem breiten Publikum aus Wissenschaft und Praxis zur Verfügung gestellt.