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MIRKKOMM: Optimierung der Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung

Die COVID-19-Pandemie führte deutlich vor Augen, welche große Bedeutung die Risiko- und Krisenkommunikation besitzt. Behörden und Politik standen vor der Herausforderung, in einer sehr dynamischen Lage mit einer Vielzahl von Informationen und Daten umzugehen, diese zu überprüfen und zielgruppengerecht zu kommunizieren. Das Vorhaben MIRKKOMM setzt sich zum Ziel, die Erfahrungen der Pandemie aufzuarbeiten und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zur Verbesserung der Risiko- und Krisenkommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung abzuleiten, die auch das komplexe Zusammenspiel verschiedener Akteure und Medien in einer Krisenlage berücksichtigen.

Zwei Frauen und ein Mann probieren ein großes Display auf einem Tisch aus
© BfR

#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie

Im Jahr 2020 trifft die Corona-Pandemie die Weltgemeinschaft und verändert schlagartig das Leben der Menschen. Politik, Behörden und Gesundheitsorganisationen stehen vor in diesem Umfang noch nie dagewesenen Herausforderungen. Entscheidungen und Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie müssen innerhalb kürzester Zeit getroffen und kommuniziert werden. Doch wie können die verschiedenen Zielgruppen in den unterschiedlichen Medien wie Zeitungen, Funk und Fernsehen – vor allem aber in den Sozialen Medien am besten erreicht werden? Wie muss mit Verunsicherung, Sorgen und Protest umgegangen werden? Was ist bei der Krisenkommunikation schiefgelaufen und was können wir daraus lernen?

Mit solchen nicht ganz einfach zu beantwortenden Fragestellungen beschäftigt sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von Oktober 2021 bis September 2024 geförderte Projekt „Optimierung der Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung“ – kurz MIRKKOMM. Schwerpunkt des Projekts ist dabei die Krisenkommunikation der Behörden untereinander und mit der Bevölkerung. Dabei wurde insbesondere die Kommunikation über Soziale Medien wie Twitter, YouTube und Instagram in den Fokus gerückt.

Ausstellungseröffnung im Museum für Kommunikation in Berlin

Das MIRKKOMM-Projekt hat zahlreiche Daten und Ergebnisse für eine interaktive, digitale Ausstellung unter dem Titel „#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie“ zusammengetragen. Am 13. Juli 2023 wurde die Ausstellung im historischen Museum für Kommunikation in Berlin feierlich eingeweiht.

Ein Mann hält eine Rede
Dr. Ralf Gebel, Leiter der Unterabteilung „Anwendungsorientierte Forschung für Innovationen“ im BMBF, während seines Grußworts. © BfR

Den Auftakt bildeten die Grußworte von Anja Schaluschke (Direktorin des Museums für Kommunikation), Prof. Dr. Tanja Schwerdtle (Vizepräsidentin des Bundesinstituts für Risikobewertung), Dr. Ralf Gebel (Leiter der Unterabteilung „Anwendungsorientierte Forschung für Innovationen“ im BMBF), Dr. Monika Lahrssen-Wiederholt (Leiterin der Unterabteilung „Gesundheitlicher Verbraucherschutz – Sicherheit der Lebensmittelkette“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) und Heiko Rottmann-Großner (Leiter der Unterabteilung „Gesundheitssicherheit“ im Bundesministerium für Gesundheit). Anschließend diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus den Teilprojekten des MIRKKOMM-Konsortiums in einer Eröffnungs-Talkshow über die Herausforderungen und Ergebnisse des Projekts.

Herausforderungen und Ergebnisse

Beispielsweise wurde deutlich, dass die Kommunen während der Krise vor den größten Herausforderungen standen und in die Kommunikation mit anderen Behörden, Gesundheitsorganisationen und Politik besser hätten eingebunden werden sollen.

Weiterhin belegen Daten aus dem Projekt, dass nicht alle Behörden verstanden haben, wie gute Krisenkommunikation mit der Bevölkerung funktioniert – insbesondere im Bereich der Sozialen Medien. Denn diese sind keine einseitigen Kommunikationsplattformen, sondern es muss auf Kommentare geantwortet und in den direkten Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern gegangen werden. Hierbei gab es während der Pandemie große Unterschiede.

Interaktive Ausstellung

Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung war der abschließende Rundgang durch die Ausstellung. Der Ausstellungsraum ist von einer großen blauen Bannerwand ausgefüllt, auf der ein Zeitstrahl die einzelnen Phasen der Pandemie von Beginn bis heute abbildet. Hier sind Monitore und weitere digitale Elemente aufgebaut, an denen die Besucherinnen und Besucher die letzten Jahre nochmal interaktiv Revue passieren lassen können.

Ausstellungsraum mit Bildschirmen an den Wänden
In der Ausstellung gehen die Besucherinnen und Besucher interaktiv und multimedial durch die letzten Jahre der Coronavirus-Pandemie. © BfR

Sie können beispielsweise Social Media Posts und Videos aus bestimmten Zeitpunkten der Pandemiephase anschauen. So wird sichtbar, wie die Menschen auf bestimmte Ereignisse reagiert haben und welche Sorgen und Ängste die Bevölkerung zu jenem Zeitpunkt beschäftigt haben. Dabei ist auch interessant zu sehen, wie die Behörden beispielsweise auf emotionale Fragen wie „Darf ich während des harten Lockdowns meine Familie an Weihnachten in einem anderen Bundesland besuchen?“ reagiert haben.

Die Ausstellung lädt ein, zu reflektieren, wie jede Einzelne und jeder Einzelne die Kommunikation in der Pandemie erlebt hat – und welche Erkenntnisse aus dieser Zeit gezogen werden können, um zukünftige Krisen besser bewältigen zu können.

Weitere Informationen zur Ausstellung #Krisenalltag

Die Ausstellung „#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie“ läuft von 14. Juli bis 15. Oktober 2023 im Museum für Kommunikation in Berlin (Leipziger Str. 16, 10117 Berlin).

Öffnungszeiten
Dienstag 9 – 20 Uhr
Mittwoch bis Freitag 9 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 10 – 18 Uhr

Eintrittspreise
regulär 8 Euro / ermäßigt 4 Euro
Freier Eintritt für Kinder bis einschl. 17 Jahre
Berliner Museumssonntag: Freier Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat

Begleitprogramm zur Ausstellung
(Anmeldung erforderlich)

5. September 2023, 19 Uhr

  • Meet the Journalist: „Behauptungen, Quellen, Einordnung. Wie Faktenchecks in der Pandemie Orientierung bieten“ mit Teresa Dapp (Redaktionsleiterin Faktencheck, dpa) und Stefan Voß (Verification Officer).

8. Oktober 2023, 11 bis 17 Uhr

  • Kinderprogramm im Kinderkulturmonat: Max & Flocke. Spannende Mitmach-Aktionen für Kinder ab 4 Jahren: Rallye durchs Museum, selbst als Reporter:in über Katastrophen berichten und natürlich wichtige Tipps sammeln für den richtigen Umgang damit.

10. Oktober 2023, 19 Uhr

  • Meet the Scientist: Risiken, Krisen, Kommunikation. Wie die Sicherheitsforschung zur Resilienz der Gesellschaft beiträgt.

12. Oktober 2023, 19 Uhr

  • Parlamentarischer Abend: Risikokommunikation in Krisenzeiten (geschlossene Veranstaltung)

Weitere Informationen unter www.mfk-berlin.de

Weitere Informationen zum Verbundprojekt

Förderkennzeichen: 13N15900 bis 13N15905

Projektlaufzeit: Oktober 2021 - September 2024

Projektumriss MIRKKOMM (PDF, 259KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)