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Bewilligte Projekte aus der Bekanntmachung "Zivile Sicherheit - Fragen der Migration"

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Technologien, die geeignet sind, sowohl den beteiligten staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren als auch der Bevölkerung und den Migrantinnen und Migranten als Hilfestellung zur Bewältigung der bestehenden und kommenden Herausforderungen zu dienen. Ziel sind neuartige Sicherheits- und Unterstützungslösungen, die einen hohen praktischen Nutzen und großes Umsetzungspotenzial erwarten lassen. Im Rahmen dieses Themenfeldes werden auch bilaterale Projekte mit Österreich gefördert. Beide Länder haben beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsam zu forschen, um die humanitäre Aufnahme, Weiterleitung, Versorgung und Unterbringung von Migranten optimal bewältigen zu können.

Zivile Sicherheit - Fragen der Migration
© Adobe Stock/Jiri

Laufende Forschungsprojekte:

migsst: Migration und Sicherheit in der Stadt

Förderkennzeichen  13N14784 bis 13N14790

Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Migranten und Geflüchteten stellt Städte und Gemeinden vor Herausforderungen bspw. bei der Sicherheit. So wird die Häufung migrantischer Gruppen in einzelnen städtischen Quartieren als ein Einflussfaktor eingestuft, der das Risiko für die Bewohner erhöht, Täter oder Opfer einer Straftat zu werden. Das Projekt wird diese Annahme durch einen umfassenden und interdisziplinären Forschungsansatz überprüfen. Aus verschiedenen fachwissenschaftlichen Blickrichtungen wird untersucht, welche Risikofaktoren identifizierbar sind und mit welchen Mitteln diese beeinflusst werden können. Durch Befragungen, Interviews und statistischen Auswertungen werden Daten zu Migration, Integration und auch Segregation erhoben und zusammen mit Lagebildern zur Kriminalität sowie stadt- und quartiersspezifischen Daten analysiert. Eine ethische Begleitforschung und rechtwissenschaftliche Studien ergänzen die sozialwissenschaftlichen empirischen Arbeiten.

Projektumriss migsst (pdf-Datei)

           

SiKoMi: Sicherheitskooperationen und Migration

Förderkennzeichen  13N14741 bis 13N14744

Die Aufnahme und Versorgung der Menschen in der Hochphase der Flüchtlingswelle 2015/2016 erforderte neuartige Kooperationen und Maßnahmen. Dabei waren zahlreiche Akteure involviert, insbesondere Kommunen, Hilfsorganisationen, Polizei sowie private Organisationen. Zudem war der Erfolg vor allem durch das persönliche Engagement der Akteure sowie der erfolgreichen Einbeziehung spontaner Helferinnen und Helfer geprägt. Um die Erfahrungen für zukünftige Ereignisse nutzen zu können, sind verwertbare Dokumentationen und Auswertungen der gesammelten Erfahrungen erforderlich. Ziel des Projektes SiKoMi ist es deshalb, das bei der Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge erworbene Wissen besonders mit Blick auf kommunale Akteure sowie Polizei und DRK zu erfassen und systematisch auszuwerten. Dabei ist es vorgesehen, sowohl erfolgreiche Ansätze (Good Practices) als auch Probleme (Lessons Learned) zu identifizieren.

Projektumriss SiKoMi (pdf-Datei)

                          

STRATUM: Analyse über rechtliche, gesellschaftliche und technische Aspekte und Maßnahmen zur Aufdeckung illegaler Migration und Bekämpfung der Schleusungskriminalität

Förderkennzeichen: 13N14818 bis 13N14823

Um über die Grenze nach Deutschland zu gelangen, setzen sich flüchtende Menschen großen Risiken aus. Beispielsweise ließ ein Schleuser einen Transporter mit 19 Asylsuchenden bei Temperaturen von minus 20 Grad auf einer unbeheizten Ladefläche alleine zurück. Angesichts dieser Problemstellung gilt es, die Gefahren für Flüchtlinge zu minimieren. Gleichzeitig muss unkontrollierter Menschenschmuggel, auch im Interesse einer geregelten Flüchtlingspolitik, erfasst und unterbunden werden. Im Projekt STRATUM werden die praktische Machbarkeit sowie die ethische und rechtliche Vertretbarkeit des Einsatzes mobiler Detektionsmethoden für eine Aufdeckung illegaler Grenzübertritte in Fahrzeugen untersucht.

Projektumriss STRATUM (PDF, 137KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                         

WAKE: Migrationsbezogenes Wissensmanagement für den Bevölkerungsschutz der Zukunft

Förderkennzeichen: 13N14748 bis 13N14752

Die Flüchtlingssituation 2015/2016 war für viele im Bevölkerungsschutz tätige Hilfsorganisationen eine der größten flächendeckenden Einsatzlagen überhaupt. Bei deren Bewältigung wurden neue Erfahrungen gesammelt sowie vorhandene Wissensbestände und Abläufe an die konkreten Erfordernisse angepasst. Um dieses Wissen zu konservieren und zukünftig auch in anderen Szenarien anwenden zu können, muss es systematisch zusammengeführt, strukturiert und aufbereitet werden. Ziel von WAKE ist die Erstellung und Einführung einer umfassenden, ebenen-, behörden- und organisationsübergreifenden Wissensmanagementlösung. In einem fortlaufenden Prozess entsteht so ein systematisch lernender Bevölkerungsschutz, der sich ständig neuen Herausforderungen anpasst und somit zur Erhöhung der Sicherheit der Bevölkerung in Katastrophenlagen beiträgt.

Projektumriss WAKE (PDF, 130KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                            

Abgeschlossene Forschungsprojekte:

HUMAN+: Echtzeit-Lagebild für effizientes Migrationsmanagement zur Gewährleistung humanitärer Sicherheit

Förderkennzeichen 13N14716 bis 13N14723

Das deutsch-österreichische Projekt HUMAN+ hat ein integratives Echtzeit-Lagebild für die Flüchtlingsbewegungen entwickelt. Dies erfolgte auf Basis von sozialen Netzwerken und Fernerkundungsdaten, um eine Vorhersage der Migration sowie die Bewältigung akuter Lagen zu ermöglichen. Eine essentielle Rolle spielten dabei sowohl die ethischen, soziologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Integrierbarkeit in vorhandene Lösungen und Prozessketten. Durch das System wurde es möglich, Migrationsbewegungen frühzeitig zu erkennen, die Einsatzkräfte über die Landesgrenzen hinaus auf die zu erwartenden Situationen vorzubereiten und gleichzeitig die Migranten bestmöglich und human zu versorgen.

Projektumriss HUMAN+(pdf-Datei)

           

MEDIAN: Mobile berührungslose Identitätsprüfung im Anwendungsfeld Migration

Förderkennzeichen  13N14796 bis 13N14800

Die Flüchtlingswelle 2015/16 stellte die Polizei und zuständigen Behörden vor die große Herausforderung, die Vielzahl von Identitätsprüfungen und -feststellungen von Migrantinnen und Migranten schnellstmöglich durchzuführen. Zentraler Verbesserungsbedarf besteht dabei u. a. in der mobilen Prüfung der Angaben und Dokumente. Bisher müssen betroffene Personen zur Personalfeststellung auf Polizeidienststellen gebracht werden. Ziel des Projektes MEDIAN war die Erarbeitung einer technischen Lösung, die im mobilen Einsatz eine Identitätsfeststellung ermöglicht. Dazu wurden die Komponenten für eine schnelle und berührungslose Erfassung sowie einen automatisierten Abgleich von Fingerabdrücken oder Gesichtsbildern entwickelt. Gleichzeitig wurden Technologien für eine optische und elektronische Erfassung sowie Kontrolle von mitgeführten Dokumenten erforscht. Durch die mobile Technik wurde es der Polizei ermöglicht, die Identitätsfeststellung vor Ort vorzunehmen und somit den Betroffenen eine Mitnahme zur Dienstelle zu ersparen.

Projektumriss MEDIAN (PDF, 103KB, Datei ist nicht barrierefrei)

                     

SmartIdentifikation: Smartphone-basierte Analyse von Migrationstrends zur Identifikation von Schleuserrouten

Förderkennzeichen 13N14764 bis 13N14768

Das deutsch-österreichische Kooperationsprojekt SmartIdentifikation hat ein System entwickelt, um Daten aus mitgeführten Dokumenten und Smartphones auszuwerten. Mit Hilfe dieser Daten sollten die Identität von Personen sowie die von Ihnen getätigten Angaben überprüft werden. Dazu wurden die für eine Alterserkennung auf dem Smartphone gespeicherten Bilder herangezogen. Weiterhin wurde versucht, Schleuserrouten mittels Analysen aus den erhoben Daten zu identifizieren. Parallel zu den technischen Entwicklungen wurden die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen für einen akzeptierten und rechtskonformen Einsatz des Systems im Projekt erforscht und in die technische Realisierung überführt. Das System trägt dazu bei, bei mobilen Kontrollen die Aussagen der Migranten zu überprüfen und so die Mitnahme der Personen zu Polizeiwachen auf ein Minimum zu reduzieren.

Projektumriss SmartIdentifikation