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Evaluation des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit"

Das Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ wurde 2007 aufgelegt und läuft nunmehr in dritter Programmphase bis 2023. Anfang 2024 wird das neue Rahmenprogramm starten. Als lernendes Programm bildet es den Rahmen für eine flexibel ausgerichtete Förderpolitik, die auf Basis der Erfahrungen der Programmdurchführung und unter Einbeziehung aktueller Fragestellungen kontinuierlich weiterentwickelt wird.

 

Evaluation des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" im Jahr 2022

Um eine Aussage über Zielerreichung, Wirkungen und Wirtschaftlichkeit der noch bis Ende 2023 laufenden dritten Programmphase und seiner Fördermaßnahmen zu erhalten, wurde das Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit 2018-2023“ einer umfassenden begleitenden Evaluation unterzogen. Neben einer ex post-Betrachtung wurden im Rahmen einer ex ante-Betrachtung auch Empfehlungen für die vierte Programmphase erarbeitet.

Die Evaluation kommt insgesamt zu einem positiven Gesamtergebnis. Die wichtigsten Erkenntnisse waren:

  • Die Förderung innerhalb des Rahmenprogramms erwirkt die erwünschten Verbesserungseffekte: 94 % der innerhalb des Sicherheitsforschungsprogramms geförderten Projekte erreichen ihre selbst gesetzten Ziele. 91 % der Vorhaben tragen zu einer gesteigerten Innovations-, Wettbewerbs- und Einsatzfähigkeit bei.
  • Die Bedarfe der Anwender, wie zum Beispiel Feuerwehren, Polizeien, Hilfsorganisationen oder Betreiber kritischen Infrastrukturen, werden im Programm direkt in die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit einbezogen. Auf diese Weise entstehen in den Projekten bedarfsorientierte Lösungsbeiträge, die die Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten der Einsatzkräfte und Mitarbeitenden stärken.
  • Als einziges Förderprogramm auf Bundesebene bietet das Sicherheitsforschungsprogramm Fördermöglichkeiten in allen Themenbereichen der zivilen Sicherheitsforschung. Es ist das zentrale Förderprogramm der etablierten Sicherheitsforschungsszene und gut zugänglich für Einrichtungen, die bisher im Rahmen der Sicherheitsforschung nicht gefördert wurden.

Die Verschränkung mit einer ex-ante-Evaluation dient der Verknüpfung der Erkenntnisse zur bisherigen Fördertätigkeit mit einer Analyse von sich im Bereich der zivilen Sicherheit abzeichnenden gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Veränderungen, neuen Forschungs-, Technologie- und Anwendungsfeldern sowie Zukunftsszenarien. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Evaluation ergaben sich folgende beispielhafte Anpassungspotenziale für die Weiterentwicklung des Programms:

  • Als zukünftige Herausforderungen werden die Bereiche „Unsicherheit, Krisen und Resilienz“ sowie „Digitalisierung“ als besonders wichtig wahrgenommen.
  • Die Anwender- und Bedarfsorientierung des Programms sollte, beispielsweise durch Verstetigung der Möglichkeit für Anwender, Projekte aus ihren Bedarfen heraus anzustoßen, noch weiter gesteigert werden.
  • Die Entwicklung von marktnahen Anwendungslösungen sollte weiter forciert werden, indem in den Projekten entstandene, vielversprechende Ergebnisse und Demonstratoren innerhalb des Rahmenprogramms in Folgeprojekte überführt werden.
  • Der Wissenstransfers bisheriger Forschungsergebnisse sollte, beispielsweise unter Nutzung des Internetportals zur Sicherheitsforschung SIFO.de, weiter verbessert werden.

 

Evaluation des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" im Jahr 2017

Das BMBF hat 2017 das Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ evaluieren lassen. Gegenstand der Programmevaluation ist die Umsetzung der zweiten Programmphase (2012-2017).

Die wichtigsten Erkenntnisse der Evaluation waren, dass das Rahmenprogramm und seine Wirkungen auf drei Erfolgsfaktoren bzw. zentralen Wirkungselementen basieren:

  1. Die Einbeziehung der Endnutzer und damit die Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und den potenziellen Nutzern.
  2. Die große inhaltlich-thematische Breite des Rahmenprogramms die dazu führt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Themen und Technologien einbezogen werden.
  3. Das ausgedehnte Informationsangebot zum Forschungsprogramm und den geförderten Vorhaben unterstützt den Ergebnistransfer und ermöglicht damit eine thematisch-inhaltliche Befruchtung.

Die Evaluation kamm zu dem Ergebnis, dass es mit dem Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ gelungen ist, die gesteckten Zielsetzungen vollumfänglich zu erreichen. Um das Rahmenprogramm sowie die damit verbundenen Effekte und Wirkungen weiter zu optimieren, wurden unterschiedliche Ansatzpunkte vorgeschlagen, wie z.B. in zukünftigen Bekanntmachungen einen stärkeren Fokus auf das Thema „Digitalisierung“ zu setzen, die im Rahmen der der dritten Programmphase umgesetzt wurden.   

Evaluation der Beteiligung von KMU aus dem Jahr 2014

2014 hat das BMBF die ExperConsult Unternehmensberatung GmbH und Co. KG mit der Evaluation der Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) am Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ beauftragt. Die Erhebung fand in Form von Expertengesprächen und einer Online-Befragung statt.

Als Folge der Evaluation wurde die erfolgreiche BMBF-Förderinitiative "KMU-innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit" im Februar 2015 fortgeführt. Damit wurde die Empfehlung des Evaluationsberichts umgesetzt.

Zwischenevaluation aus dem Jahr 2012

Nach 5 Jahren Programmlaufzeit hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im April 2012 die Firma Prognos AG mit einer Zwischenevaluation des Sicherheitsforschungsprogramms beauftragt. Dabei wurden insgesamt 563 Einzel- und Teilvorhaben befragt, die zum Zeitpunkt der Evaluierung entweder bereits abgeschlossen waren oder sich im letzten Drittel ihrer Laufzeit befanden. Als Datenbasis dienten die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung sowie leitfadengestützte Interviews.

Die wichtigsten Erkenntnisse waren:

  1. In dem Programm werden ausgewogen technische sowie gesellschaftliche Fragestellungen und Endnutzerbedürfnisse berücksichtigt
  2. Das Sicherheitsforschungsprogramm ermöglicht über seinen inter- bzw. transdisziplinären Ansatz den Aufbau einer deutschen Sicherheitsforschungs-Community
  3. Die geförderten Projekte decken alle Ziele des zivilen Sicherheitsforschungsprogramms ab und die Ergebnisverwertung hat bereits begonnen

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es gelungen sei, wissenschaftlich-technische und gesellschaftliche Fragestellungen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Endnutzerbedürfnisse in Einklang zu bringen. Damit wurde die Grundlage für einen gesellschaftlichen Dialog über die Zielsetzungen und Anforderungen von Sicherheit in der Gesellschaft gelegt.

Im Rahmen der ersten Förderphase sei es zudem gelungen, den Aufbau einer deutschen Sicherheitsforschungs-Community voranzutreiben und geeignete Akteure aus den verschiedensten Bereichen einzubinden. Die geförderten Projekte decken alle Ziele des zivilen Sicherheitsforschungsprogramms ab. Sie seien innovativ und führten zu wissenschaftlich-technischem, gesellschaftlichem und organisatorischem Erkenntnisgewinn. Insgesamt sind die Projektpartner mit den bisher erzielten Projektergebnissen und der Programmzusammensetzung sehr zufrieden. Für (vor allem kleinere) Unternehmen stelle das zivile Sicherheitsforschungsprogramm eine Möglichkeit dar, ihren Marktzugang zu verbessern.

Zur Verstetigung der Effekte des Programms wurde ein aktiveres Marketing der Programmumsetzung und -ergebnisse empfohlen. Ferner könne die Kooperation von Endnutzern und Unternehmen noch weiter gestärkt werden, um Endnutzer in noch stärkerem Maß in die Verwertung mit einzubeziehen.

Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass sich das zivile Sicherheitsforschungsprogramm auf einem guten Weg befindet und die Befunde der Zwischenevaluation keinen wesentlichen Handlungsbedarf aufzeigen.