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Arbeitsgruppe 2: „Resilienz und gesamtgesellschaftliche Sicherheitsvorsorge“

Naturkatastrophen oder andere Krisen lassen sich nur schwer vorhersehen oder ganz verhindern. Daher ist die Erhöhung der Resilienz, beziehungsweise der Widerstandsfähigkeit, ein zentrales Ziel gesamtgesellschaftlicher Sicherheitsvorsorge. Hierfür müssen die Menschen, aber vor allem auch staatliche Organisationen und gesellschaftliche Gruppen in die Lage versetzt werden, aus Krisensituationen zu lernen und sich an veränderte soziale und kulturelle Rahmenbedingungen anzupassen.

Herausforderungen an eine Sicherheitsarchitektur mit staatlichen und privaten Akteuren

Gesellschaftliche Entwicklungen und neue sicherheitspolitische Herausforderungen verändern die Art, wie Sicherheit organisiert wird und führen damit zu einem Wandel in der Sicherheitsarchitektur. Während zum Beispiel vor 20 Jahren das Tätigkeitsfeld privater Sicherheitsdienstleister noch weitgehend auf Bereiche wie Geld- und Werttransporte beschränkt war, sind private Unternehmen heute immer häufiger auch für den Schutz von Veranstaltungen, die Sicherheit von Bahnhöfen oder für Fluggastkontrollen verantwortlich.

Weiterentwicklung und Neuausrichtung der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge

Vor dem Hintergrund der Veränderung gesellschaftlicher Strukturen stellt sich die Frage, wie der Staat unter Einbeziehung aller staatlichen und privaten Akteure die gesamtgesellschaftliche Sicherheitsvorsorge an zukünftige Erfordernisse anpassen kann. Dabei ist es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Abreitsgruppe 2 unter anderem von besonderer Bedeutung,

  • einen forschungsorientierten Diskurs darüber zu initiieren, welches Maß an Resilienz in Zukunft notwendig und wünschenswert ist – insbesondere sollte dabei auch das Spannungsverhältnis zwischen Risikobewusstsein und Ängsten in der Bevölkerung genauer beleuchtet werden.
  • die Auswirkungen der Privatisierung der Sicherheit auf Resilienzstrategien und Organisationsstrukturen im Bereich kritischer Infrastrukturen zu untersuchen.
  • die unterschiedlichen Verwundbarkeiten gesellschaftlicher Gruppen detaillierter zu analysieren und dabei auch soziale, psychologische und ökonomische Indikatoren für eine nachhaltige Resilienz zu betrachten.
  • zukunftsfähige Konzepte zu erarbeiten, wie die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie gesellschaftlichen Gruppen weiter verbessert werden kann.
  • Strategien zu entwickeln, mit der die Resilienz auf organisatorischer Ebene sowohl innerhalb von Organisationen als auch organisationsübergreifend erhöht und die Improvisationsfähigkeiten von BOS in Krisen ausgebaut werden können.
  • Ansätze für die langfristige Stärkung der Eigenverantwortung und Selbsthilfefähigkeiten der Bevölkerung zu erarbeiten, die sowohl den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Vorsorgefähigkeiten der Menschen entsprechen als auch die Chancen und Risiken des Resilienzkonzepts berücksichtigen.
  • neue Strategien und Konzepte für die Krisen- und Risikokommunikation zu entwickeln, die sowohl neue soziale Muster und Informationskanäle im Internet einbeziehen als auch die Beeinflussung subjektiver Sicherheitsgefühle über soziale Medien berücksichtigen.