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Arbeitsgruppe 3: „Globale Herausforderungen im Katastrophenschutz“

Naturkatastrophen, wie Orkane, Erdbeben oder anhaltende Dürren sind für die Sicherheit der Menschen weltweit eine Gefahr und können enorme volkswirtschaftliche Kosten nach sich ziehen. Nach dem World Disasters Report von 2016 beläuft sich der wirtschaftliche Schaden zwischen den Jahren 2006 und 2015 allein in Europa auf rund 134 Milliarden US-Dollar. Von den Auswirkungen der Naturkatastrophen in diesem Zeitraum waren mehr als sieben Millionen Menschen betroffen und mehr als 78.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Gestaltung eines zukunftsfähigen Bevölkerungsschutzes und Verbesserung der internationalen Katastrophenvorsorge

Ausgehend von den praktischen Bedarfen eines modernen Bevölkerungsschutzes und den wachsenden Anforderungen in der internationalen Katastrophenhilfe diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Arbeitsgruppe 3 darüber, welche Beiträge und Lösungen hier die zivile Sicherheitsforschung leisten kann. Dabei wurde es zum Beispiel als zukunftsweisend angesehen,

  • effektive Warnsysteme zu entwickeln, mit denen sowohl die Treiber als auch die Wechselwirkungen von Naturkatastrophen und klimatischen Entwicklungen frühzeitiger identifiziert werden können – einschließlich der Vorhersage globaler Kaskadeneffekte.
  • neue Modellierungs- und Simulationsansätze zu erforschen, mit denen zum Beispiel die Entwicklung komplexer Schadenslagen und deren Ausmaße in Zukunft besser zu prognostizieren sind.
  • Lösungsansätze und Verfahren weiterzuentwickeln, mit denen auf internationaler Ebene für staatliche und private Katastrophenschutzorganisationen gemeinsame Lagebilder in Echtzeit realisiert und quantitative Schadensdaten verfügbar gemacht werden können.
  • zeitgemäße und adressatengerechte Lehr- und Lernmethoden zu erforschen, mit der die Schulung und Weiterbildung von Rettungs- und Einsatzkräften und auch der Bevölkerung verbessert werden kann. Das schließt den verstärkten Einsatz virtueller Spiel- und Lernanwendungen ebenso ein wie neue Konzepte zur realitätsnahen Gestaltung und Auswertung von Trainings- und Übungssituationen.
  • Monitoringsysteme für die – auch grenzübergreifende – Kontrolle lebenswichtiger Infrastruktursysteme aufzubauen, um die Bewältigung komplexer Risiko- und Krisenlagen zu erleichtern.
  • innovative und anpassungsfähige Konzepte und Technologien zu entwickeln, mit denen besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel ältere und pflegebedürftige Menschen, schneller gerettet und geschützt werden können.
  • die Schaffung eines ganzheitlichen Bevölkerungsschutzes weiterzuverfolgen, um durch umfassende Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen die grundlegenden Fähigkeiten zur Selbsthilfe in der Bevölkerung weiter zu stärken.
  • neue Modelle für eine moderne Risiko- und Krisenkommunikation zu entwickeln, in denen unter anderem digitale Medien systematischer genutzt werden.