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Sicherheitsforschung in Horizont Europa im Überblick

Von 2021 bis 2027 setzt das bereits 9. Forschungsrahmenprogramm Impulse für Forschung und Entwicklung in Europa. Sicherheitsforscher und Sicherheitsforscherinnen aus ganz Europa sind aufgerufen, sich mit Projekten auf die ausgeschriebene Förderung zu bewerben. Gefördert werden Verbundprojekte aus den Bereichen der Kriminalitäts- und Terrorismusbekämpfung, des Schutzes kritischer Infrastrukturen, des Grenzschutzes und zur Stärkung der Katastrophenresilienz der europäischen Gesellschaft.

3 europäische Flaggen vor dem europäischen Parlament in Brüssel
© iStock.com/Jorisvo

Die EU fördert Forschungs- und Innovationsprojekte, mit denen die zivile Sicherheit der europäischen Gesellschaften und ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Sicherheitswirtschaft gestärkt wird. Die Sicherheitsforschung ist in Horizont Europa als eigenes Cluster „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ in der 2. Säule verortet.

Tabelle mit den Daten
© DLR Projektträger

Im Rahmen des europäischen Sicherheitsforschungsprogramms werden neben technologischen Lösungsansätzen Projekte zu gesellschaftlichen Aspekten gefördert. Charakteristisch ist, wie auch für die nationale Sicherheitsforschung, die Anwendungsorientierung. In den Projekten wird die gesamte Innovationskette einbezogen – von der akademischen Forschung über die Industrie bis hin zu den Anwendern.

Projektvorschläge werden durch unabhängige Gutachter fachlich, aber auch hinsichtlich ethischer, geheimschutzbedürftiger, rechtlicher und datenschutzrechtlicher Gesichtspunkte bewertet. Weitere wissenswerte Aspekte sowie praktische Hinweise zur EU-Förderung in der Sicherheitsforschung haben wir für Sie auf diesen Seiten zusammengestellt.

Das europäische Sicherheitsforschungsprogramm in Horizont Europa: Die politischen Ziele und die angestrebte Wirkung des Clusters „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“

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Mit über 600 Projekten im Gesamtwert von fast 3 Mrd. EUR seit 2007 ist die von der EU finanzierte Sicherheitsforschung ein Schlüsselinstrument für die Förderung von Technologie und Wissen zur Unterstützung von Sicherheitslösungen.

EU-Strategie für eine Sicherheitsunion vom 24.07.2020

Projekte, die im Rahmen des europäischen Sicherheitsforschungsprogramms gefördert werden, tragen zur Umsetzung politischer Strategien der europäischen Union bei.

Wichtige europäische Strategien und Politikbereiche

Hinzu kommen internationale Strategien wie das Sendai Framework for Disaster Risk Reduction und die Sustainable Development Goals. Antragsteller in der europäischen Sicherheitsforschung sollten bereits in ihren Anträgen darstellen, wie sie mit ihren Projekten zur Umsetzung dieser Strategien beitragen möchten. Die Forschung in Horizont Europa soll gesellschaftliche Wirkung entfalten. Daher wurden für jeden Bereich Ziele definiert, die mit der Forschung erreicht werden sollen. Für das Cluster 3 wurden diese Ziele („Destinations“) definiert:

Die EU und ihre Bürgerinnen und Bürger besser vor Kriminalität und Terrorismus schützen


Die zivile Sicherheitsforschung entwickelt Lösungen, wie Kriminalität und Terrorismus unter Bewahrung der Grundrechte wirksamer bekämpft werden können. Nötig sind hierfür sowohl eine leistungsfähigere Prävention wie auch eine effiziente Reaktion. Die Basis für diese bildet ein besseres Verständnis der menschlichen, gesellschaftlichen und technologischen Aspekte der Kriminalität und die Entwicklung modernster Fähigkeiten für die Strafverfolgungsbehörden, einschließlich Maßnahmen gegen Cyberkriminalität.

Die EU-Außengrenzen effektiver managen


Die Forschung zur Sicherheit der EU-Außengrenzen verfolgt zwei Ziele: Passagiere und Sendungen sollen einerseits leichter in die EU einreisen. Andererseits sollen illegaler Handel, Menschenhandel, Piraterie, terroristische und andere kriminelle Handlungen verhindert werden.

Geschützte Infrastruktur


Kritische Infrastrukturen wie beispielsweise die Energieversorgung sind die Lebensadern Europas. Die zivile Sicherheitsforschung hat das Ziel, die Resilienz und Autonomie physischer und digitaler Infrastrukturen zu erhöhen und so diese lebenswichtigen gesellschaftlichen Funktionen sicherzustellen. Hier werden innovative Technologien und eine bessere Kooperation zwischen den beteiligten Akteuren benötigt.

Eine katastrophen-resiliente Gesellschaft für Europa


Katastrophenresiliente Gesellschaften zu fördern ist ein weiteres Ziel der zivilen Sicherheitsforschung. Die Projekte sollen dazu beitragen, Verluste und Schäden durch Naturkatastrophen, Unfälle und vom Menschen verursachte Katastrophen zu verringern. Dabei wird der gesamte Zyklus des Katastrophenrisikomanagements systemisch in den Blick genommen. Dies umfasst die Katastrophenvorsorge und Schaffung von Resilienz genauso wie die Vorbereitung auf und die Reaktion im Katastrophenfall durch die Rettungsdienste.

Innovation und Forschung für die Sicherheit stärken


Eine Herausforderung, die quer zu allen thematischen Bereichen liegt, ist, wie Entwicklungen näher an den Markt gebracht werden können. Das Cluster zur zivilen Sicherheitsforschung legt einen besonderen Schwerpunkt darauf, dass Forschung und Innovation zum Schutz der Zivilgesellschaften wirksam eingesetzt werden können.

Mehr Cybersicherheit


Zum Themenbereich der Cybersicherheit berät die Nationale Kontaktstelle Digitale und Industrielle Technologien 

Das jährliche Arbeitsprogramm setzt innerhalb dieser Ziele Schwerpunkte durch die Ausschreibung von konkreten Themen, den so genannten Topics. Auf diese Topics können sich europäische Verbundprojekte bewerben. Europäisch bedeutet in diesem Fall: Die Partner des Konsortiums müssen aus verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union oder an Horizont Europa assoziierten Staaten kommen. Wir informieren Sie gerne über den Antragsprozess im Hinblick auf die Förderung im Cluster „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“. Lassen Sie sich von Anfang an von der Nationalen Kontaktstelle Sicherheitsforschung (NKS) beraten!

Rückblick: Sicherheitsforschung in Horizont 2020

Informationen zu allen seit 2007 im Rahmen des europäischen Sicherheitsforschungsprogramms geförderten Projekten finden Sie in der Datenbank der Europäischen Kommission. Diese Projekte gilt es zu berücksichtigen, wenn ein Antrag auf Förderung in Horizont Europa gestellt wird.
Die NKS veröffentlicht in jährlichem Turnus eine Auswertung der deutschen Beteiligung an den Ausschreibungen des Vorjahres. Dort werden Trends zur Beteiligung deutscher Institutionen am europäischen Sicherheitsprogramm, die Entwicklung der Förderquote und die Unterschiede in der Nachfrage nach der Förderung in den einzelnen Themen sichtbar.