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Die Rolle der Anwender in der europäischen zivilen Sicherheitsforschung

Wer für die Praxis forschen will, ist in der Sicherheitsforschung richtig: Die Anwender von Sicherheitslösungen und ihre Bedarfe sind zentral für die Formulierung der Ausschreibungen. Auch in den Forschungsprojekten nehmen sie eine zentrale Rolle ein und wirken daran mit, Technologien und Ansätze für ihren Einsatz nutzbar zu machen

Feuerwehr im Einsatz
© luckybusiness - stock.adobe.com

Ob Polizist, Grenzschützerin, Netzbetreiber, Katastrophenhelferin oder Feuerwehrmann: Sie alle können durch ihre berufliche Tätigkeit zur zivilen Sicherheit beitragen. Sobald sie dies tun, sind sie im Verständnis der Europäischen Kommission Anwender von zivilen Sicherheitslösungen. In den Ausschreibungen des Clusters „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ wird für jeden Projektvorschlag gefordert, Anwender als Partner in die Projekte einzubinden. Wer dies jeweils genau sein soll, erklärt das Arbeitsprogramm. Bitte kontaktieren Sie für Fragen zu den geforderten Anwendern einer spezifischen Ausschreibung die Nationale Kontaktstelle .
Die Einbindung von Praktikern dient dazu, deren spezifische Anforderungen bereits von Beginn an in die Forschungsprojekte einzubringen und die Resultate zu validieren. So können Technologien und Lösungsansätze entwickelt werden, für die es einen Markt gibt. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz wird durch die enge Bindung an die Bedarfe der Endnutzer gesteigert.

Die Rolle von Anwendern im Projekt

THW im Einsatz
© Tobias Arhelger - stock.adobe.com

Anwender sollten in ihrem Konsortium als vollwertige Partner agieren. Sie sollten von Beginn an in die Entwicklung der sozialen, organisationalen oder technologischen Innovation eingebunden sein, damit ihre Bedarfe die Forschung und Entwicklung leiten können. Im weiteren Verlauf testen und evaluieren Sie in der Regel die Ergebnisse des Projekts. Einige Anwender können zudem eigene Forschungskapazitäten einbringen. Übrigens: Kontaktieren Sie die Anwender auch im Konsortialbildungsprozess möglichst frühzeitig, da Bedarfsanalysen und offiziellen Zusagen in behördlichen Strukturen oft einen gewissen Vorlauf benötigen.
In der Bewertung der Projekte wird von den Gutachtern darauf geachtet, dass auch die Anwender für die von ihnen verantworteten Teilbereiche mit genügend Ressourcen ausgestattet werden. Dies gilt umso mehr, als es sich bei Forschungsaktivitäten in der Regel um zusätzliche Aufgaben handelt, die gerade bei öffentlichen Institutionen nicht Teil ihrer normalen Tätigkeit sind.

Kontakt zu Anwendern aus Deutschland

Sie haben eine Projektidee und fragen sich, wer in diesem Fall der passende Anwender wäre? Wenn Sie sich vorstellen, dass Ihre Idee es bis zum Produkt oder Konzept schafft, das in der Praxis eingesetzt werden würde: Die Institution, die es am Ende kauft oder einsetzt, ist der Praxispartner, den Sie suchen. Nicht alle Anwender haben Interesse, sich an Forschung zu beteiligen. Doch wer sich schon einmal an einem nationalen oder europäischen Forschungsprojekt beteiligt hat, kann oft wieder dafür gewonnen werden. 
Ob Feuerwehren, THW oder Rotes Kreuz: Manche Organisationen können Sie problemlos direkt kontaktieren. Gerade bei den großen Institutionen lohnt sich oft die Suche nach einem Zuständigen für die Forschung. Bei anderen, vor allem behördlichen Anwendern, gibt es festgelegte Ansprechpartner, an die Sie sich wenden können. Dies gilt beispielsweise für das BKA oder die Bundespolizei (für Anträge mit Bezug zum Grenzschutz). Wenden Sie sich in diesen Fällen gerne an die Nationale Kontaktstelle oder an die Koordinierungsstelle polizeiliche Sicherheitsforschung. Auch Unternehmen können Anwender sein, beispielsweise die Betreiber kritischer Infrastrukturen. Bei Ausschreibungen mit Bezug zu Städten und öffentlichen Räumen sind hingegen Kommunen die gesuchten Praxispartner.
Übrigens: Auch in der nationalen Forschungsförderung spielen die Anwender eine wichtige Rolle. Dort können sich auch initiativ aktiv werden, um Forschung zu ihren Bedarfen zu initiieren