Bilaterale Kooperationen in der zivilen Sicherheitsforschung
Die Themen der zivilen Sicherheit sind nicht nur nationale Herausforderungen. Deshalb arbeiten deutsche Akteure mit Forscherinnen und Forschern aus Ländern wie Frankreich, Indien, Israel, Österreich und den USA zusammen. Informationen zu internationalen Kooperationen in der zivilen Sicherheitsforschung sowie den bewilligten Vorhaben finden Sie hier.
Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die französische Agence Nationale de la Recherche (ANR) haben im Jahr 2009 eine erste Vereinbarung auf dem Gebiet der Forschung für die zivile Sicherheit unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist die wechselseitige Öffnung der Sicherheitsforschungsprogramme in Deutschland und Frankreich. Aufbauend auf den ersten durchaus positiven Erfahrungen mit bilateral geförderten Verbundprojekten konnte im Jahr 2019 eine neue Vereinbarung zwischen BMBF und ANR unterzeichnet werden, mit der die Weichen für die Fortentwicklung der Kooperationsbeziehungen im Bereich der zivilen Sicherheitsforschung gestellt wurden. Mit dieser Kooperation und mit einem interdisziplinären Ansatz wollen Frankreich und Deutschland die zivile Sicherheit mit innovativen Lösungen stärken.
Auf Grundlage von vier Förderrichtlinien haben BMBF und ANR bisher 17 gemeinsame Projekte in die Förderung überführt. Die Projekte adressieren ein breites Themenspektrum der zivilen Sicherheit, unter anderem die Sicherheit in urbanen Räumen, die Sicherung von Warenketten, den Schutz kritischer Infrastrukturen, den Schutz vor Gefahrstoffen sowie den Schutz und Rettung von Menschen. Die aktuellste gemeinsame Förderinitiative thematisiert die Prävention und schnelle Hilfe bei biologischen Gefahrenlagen.
Auf deutscher Seite sind seitens des BMBF insgesamt bisher Zuwendungen in Höhe von rund 38 Millionen Euro in die bilateralen Projekte geflossen.
Deutsch-französische Kooperationsprojekte
Kooperation zwischen Deutschland und Österreich
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung aus Deutschland und das Bundsministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) aus Österreich haben im April 2013 eine Vereinbarung zur Kooperation auf dem Gebiet der "Forschung für die zivile Sicherheit" unterzeichnet. Mit der Kooperation wollen Österreich und Deutschland die Sicherheit in ihren Ländern und in Europa stärken.
Im Rahmen der deutsch-österreichischen Kooperation werden Projekte gefördert, die jeweils Industrie- und Wissenschaftspartner (inkl. Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften) sowie Anwender aus beiden Ländern einbeziehen. Die Anträge werden von den deutschen Partnern in Deutschland und den österreichischen Partnern in Österreich eingereicht. Eine Förderung erfolgt nach gemeinsamer positiver Begutachtung parallel im Rahmen der jeweiligen Fachprogramme.
Deutsch-österreichische Kooperationsprojekte
Kooperation zwischen Deutschland und Indien
Deutschland und Indien blicken auf eine mehr als sechzig Jahre lange Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zurück. Daher haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das indische Department of Science and Technology (DST) beschlossen, wissenschaftliche Kooperationen zwischen den beiden Ländern zu fördern.
Im Rahmen der zweiten deutsch-indischen Regierungskonsultation am 11. April 2013 in Berlin, unterzeichneten die damalige Bundesministerin Johanna Wanka (BMBF) und ihr indischer Amtskollege Jaipal Reddy (DST) eine gemeinsame Absichtserklärung zur Kooperation in der zivilen Sicherheitsforschung (PDF, 37KB, Datei ist nicht barrierefrei). Ziel ist es, durch die Entwicklung innovativer Lösungen die zivile Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in beiden Ländern zu erhöhen. Im Fokus stehen das Krisenmanagement bei Naturkatastrophen, Schutz und Rettung von Menschen, die urbane Sicherheit und der Schutz vor der Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Zum Start der Kooperation wurden drei Forschungsprojekte gefördert.
Deutsch-indische Kooperationsprojekte
Kooperation zwischen Deutschland und Israel
Mit Israel verbindet Deutschland eine 50 Jahre währende Tradition der vertrauensvollen wissenschaftlichen Kooperation, die zum gegenseitigen Verständnis viel beigetragen hat. Insbesondere in der Sicherheitsforschung kann die Zusammenarbeit mit einem Partner wie Israel, der über langjährige Erfahrungen im Umgang mit Risiken für die öffentliche Sicherheit verfügt, wichtige Impulse setzen.
In bilateralen Kooperationen wurden bisher sieben Projekte gefördert, die jeweils Wissenschafts- und Industriepartner aus beiden Ländern, sowie auch Anwender, wie Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz und Betreiber kritischer Infrastrukturen, einbeziehen.
Deutsch-israelische Kooperationsprojekte
Kooperation zwischen Deutschland und den USA
Das Bundeskabinett hat am 11. Februar 2009 dem von Bundesforschungsministerin Annette Schavan vorgelegten Regierungsabkommen (PDF, 73KB, Datei ist nicht barrierefrei) zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über die Zusammenarbeit in der zivilen Sicherheitsforschung zugestimmt. Am 16. März 2009 folgte die Unterzeichnung durch Bundesforschungsministerin Annette Schavan und US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano.
Damit sind die Weichen für die Zusammenarbeit mit den USA auf dem wichtigen Gebiet der zivilen Sicherheitsforschung gestellt: Ziel der Forschungszusammenarbeit ist es, auf Basis gemeinsamer Stärken in Forschung und Technologie, innovative, auch auf künftige Standards zielende Lösungen für die zivile Sicherheit zu entwickeln.
Informationen zu dem deutsch-amerikanischen Kooperationsprojekt VASA finden Sie hier.
Kooperation im Bereich des internationalen Katastrophen- und Risikomanagements
Mit der Bekanntmachung „Internationales Katastrophen- und Risikomanagement – IKARIM“ fördert das BMBF Kooperationen mit ausgewählten afrikanischen und asiatischen Ländern. Damit will das BMBF den deutschen Beitrag zur weltweiten Verbesserung des Katastrophenrisikomanagements stärken und zum Erreichen der international vereinbarten Ziele der UN-Initiative „Sendai-Framework for Disaster Risk Reduction“ beitragen. Im Fokus stehen bedarfsorientierte Forschungs- und Entwicklungskooperationen, in denen Partner aus Deutschland und den jeweiligen Zielländern gemeinschaftlich praxisrelevante Lösungsansätze zur Katastrophenprävention und -vermeidung sowie zur Katastrophenbewältigung und Wiederherstellung entwickeln und vor Ort umsetzen.
Projekte aus der Bekanntmachung "Internationales Katastrophen- und Risikomanagement – IKARIM"